Im Bahnhofsviertel soll demnächst der Lux-Tower entstehen.

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Auf dem Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs wird die Grüne Mitte gebaut.

Foto: STANDARD/Putschögl

Linz wächst: Erstmals seit 20 Jahren lebten in der oberösterreichischen Landeshauptstadt mit Stichtag 1. Jänner wieder mehr als 200.000 Menschen. "Man kann grob geschätzt davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren der Wohnungsbestand um 1000 Wohnungen pro Jahr erhöht werden muss", sagt Markus Hein, für Wohnbau und Stadtentwicklung zuständiger Linzer Stadtrat (FPÖ).

Baulandreserven seien vorhanden – das größte Potenzial befinde sich im Stadtgebiet südlich der Traun. Zudem rechnet Hein mit einer stärkeren Mobilisierung verfügbarer Flächen durch die deutlich gestiegenen Bodenpreise. Auch die Nutzung innerstädtischer Nachverdichtungspotenziale – etwa durch Baulückenbebauung und Aufstockungen – habe sich gut entwickelt. Bei Neubebauungen hätte sich zudem die Dichte erhöht.

Trend zu Wohnhochhäusern

Etwa indem höher gebaut wird: Derzeit sei in Linz verstärkt ein Trend zu Wohnhochhäusern bemerkbar, sagt Hein. Im Viertel rund um den Hauptbahnhof zum Beispiel, wo ursprünglich mit dem Linus Tower Büros hätten entstehen sollen. Das Projekt geriet aber in Schwierigkeiten. Mittlerweile wurde aus dem Linus Tower der Lux-Tower, und anstelle von Büros sollen hier Wohnungen entstehen.

In den nächsten Tagen soll die Bauverhandlung stattfinden, berichtet Gerold Letzbor, einer der Bauherren, die das strauchelnde Projekt gekauft haben. Läuft alles nach Plan, soll im Herbst mit dem Bau begonnen werden.

Etwa 120 Eigentumswohnungen mit 30 bis 150 Quadratmetern und Preisen ab 3500 Euro pro Quadratmeter sollen im Lux-Tower entstehen. Im Erdgeschoß sind zudem 460 Quadratmeter Geschäftsflächen, im ersten Stock 420 Quadratmeter Büroflächen geplant. Auch ein "Gartengeschoß" mit "parkartigem Charakter" soll es geben.

"Linz wächst in die Höhe", sagt Letzbor. "Langsam wird es hier großstädtisch." Und die Linzer seien auch zunehmend daran interessiert, in Wohnhochhäuser zu ziehen: "Denn in zentralen Lagen kann man nur noch in die Höhe wachsen."

"Grüne Mitte" entsteht

Doch auch abseits solcher Hochhausprojekte wächst Linz. Das derzeit wichtigste Entwicklungsgebiet für Wohnbau ist das Areal der ehemaligen Hiller- Kaserne in Ebelsberg, das im Februar an eine Privatstiftung der XXXLutz-Gruppe verkauft wurde. Die angrenzenden Sommergründe wurden schon 2014 verkauft. Insgesamt könnten hier 2000 Wohnungen entstehen, sagt Hein.

Schon viel weiter fortgeschritten sind indes die Arbeiten an der Grünen Mitte am ehemaligen Frachtenbahnhof in Linz. Hier entstehen in mehreren Bauabschnitten mehr als 800 geförderte Wohnungen. Ein großer Teil davon wurde bereits übergeben, bis 2018 wird das Projekt laut Hein voraussichtlich abgeschlossen sein. (Franziska Zoidl, 18.4.2016)