Seit Herbst gibt es zwei neue Studentenwohnprojekte in Oberösterreich: die Teichhäuser in Hagenberg ...

Foto: Simon Bauer

... und die Bruckner-Studios in Linz.

Foto: Bruckner-Studios

Die Kletterwand reicht bis in den dritten Stock, die schallisolierten Partyräume befinden sich im Untergeschoß, in der "Garden-Lounge" wird Kaffee getrunken: "Die Bruckner-Studios sind mit Sicherheit das Modernste, was der Studentenheimsektor in Oberösterreich derzeit zu bieten hat", sagt Bernhard Tschrepitsch, Generalsekretär der Akademikerhilfe, die in Linz zwei Studentenheime betreibt. Die Bruckner-Studios, die im Herbst eröffnet wurden, wurden gemeinsam mit einem Privatinvestor errichtet.

Erst gut die Hälfte der 200 Heimplätze ist derzeit belegt. Das sei normal, ein Studentenheim müsse erst bekannt werden, sagt Projektleiter Clemens Rosenauer: "Wir rechnen mit einer Vollvermietung mit Beginn des Wintersemesters."

Potenzial in Linz

Für Linzer Verhältnisse sind die Heimzimmer, die ab 425 Euro zu haben sind, aber nicht gerade günstig. Rosenauer sieht dennoch Potenzial für weitere Studentenheime in Linz – und auch höherpreisige Angebote, wie es sie etwa in Wien gibt.

Denn manche der Studentenheime in Linz seien schon etwas in die Jahre gekommen, meint Rosenauer. Auch in Linz wollen sich Studierende ihr Zimmer aber nicht mehr teilen. Eine Gemeinschaftsküche gibt es in den Bruckner-Studios zwar noch, sie erfüllt heute aber eine andere Funktion. Jede Wohneinheit verfügt auch über eine eigene kleine Küche.

Tschrepitsch sieht Linz allgemein als "aufstrebende Studentenstadt". Denn in Linz gibt es die "klassischen" Fakultäten sowie technische Studienzweige. "Und der nächste Impuls, der kommt, ist die Medizin-Uni."

Wohnungen zur Kurzzeitmiete

Das hofft auch Rosenauer, der sich auch mit einem zweiten im Herbst fertiggestellten Wohnprojekt, Squadro, an Studierende richtet. Die Mietwohnungen liegen in der Nähe der Linzer Medizinfakultät – die aber erst gebaut werden muss – und sind für Wohngemeinschaften geeignet. Auch vollmöblierte Wohnungen zur Kurzzeitmiete gibt es.

Ein Linzer Spezifikum ist laut Tschrepitsch, dass die "Migrationsthematik" nicht so stark ausgeprägt sei, das Heimwesen also stark von Oberösterreichern dominiert werde. Und viele von ihnen sind Pendler.

Neues in Hagenberg

Weitere Studierendenheime in Linz plant man bei der Akademikerhilfe derzeit nicht. Und auch der FH-Standort Hagenberg – 20 Autominuten von Linz entfernt – sei nicht interessant.

Dort wurde erst im heurigen Herbst mit den Teichhäusern von der Immomanagement GmbH ein neues Angebot für Studenten eröffnet.

24 Dreier-WGs, die sich jeweils Küche, Bad und Toiletten teilen, sind entstanden. "Vom Konzept her ist es ein Wohnbau – aber mit vielen Zusatzgeschichten", sagt Christian Stummer von Two in a Box Architects, die die zwei Häuser geplant haben.

Weitere Bauetappe

Derzeit wird eine weitere Bauetappe auf einem Reservegrundstück geplant, wie Immomanagement-Geschäftsführer Peter Raberger berichtet. So sollen weitere 30 bis 40 Plätze entstehen. Damit ist das Angebot an studentischen Wohnmöglichkeiten in Hagenberg in seinen Augen aber "sicher ausreichend".

Moderne Wohnkonzepte seien im 2700-Einwohner-Ort jedoch nach wie vor unterrepräsentiert. Als nächster Schritt will Raberger daher eines seiner Bestandsobjekte renovieren.

Die Hagenberger Studierenden hätten nämlich dieselben Ansprüche wie jene in der Stadt: "Im ländlichen Bereich muss man sich sogar noch mehr bemühen, weil die Rahmenbedingungen nicht gegeben sind." Man müsse den Studierenden also mit Grillplätzen und Partyräumen etwas bieten.

Ausreichend Parkplätze nötig

Der technisch versierten Klientel in Hagenberg wird auch ein Serverraum im Keller geboten, um den sich zwei der Bewohner kümmern. Ein Unterschied zu Studentenheimen in der Stadt: Ausreichend Parkplätze sind nötig, so Stummer. Dafür durfte aber auch ein großer Privatgarten nicht fehlen. (Franziska Zoidl, 20.4.2016)