Bild: Die Entscheidung

Ansicht Spieler 1

Bild: Die Entscheidung

Ansicht Spieler 2

Bild: Die Entscheidung

Ein 17-jähriger HTL-Schüler namens Jonas Bodingbauer aus Linz hat mit seinem Computerspiel "Die Entscheidung" eine Goldene Nica beim Prix Ars Electronica gewonnen. Es ist bereits die zweite Auszeichnung für den Hobbyentwickler, der die Jury 2014 mit einer "Smart Clock" überzeugte.

In dem Spiel treten zwei Teilnehmer gegeneinander an. Während der eine die Rolle eines an Krebs erkrankten Menschen einnimmt und entscheiden muss, wie er mit seiner Krankheit umgeht, simuliert der andere Teilnehmer die Erkrankung und entscheidet damit über Leben und Tod des Patienten.

Der Feind im eigenen Körper

Spieler 1 hat "im Spielverlauf viele Optionen, wie die verbleibenden Tage genützt werden können. Der Spieler kann sich zum Beispiel entscheiden, ob er Zeit mit seiner Familie verbringt, sein "normales" Leben weiterlebt oder sich Lebensträume erfüllt", heißt es in der Beschreibung.

Spieler 2 simuliert die Krebserkrankung, in der er ausschlaggebende Eigenschaften der Krebszellen regeln kann. Zu Beginn wird ihm aufgetragen das "Subjekt", so wird Spieler 1 bei ihm genannt, zu töten. Im Verlauf des Spieles erhält er Informationen über die Ereignisse im Leben des am Krebs erkrankten Mannes. So wird ihm immer wieder bewusst gemacht, dass er durch seine Aktionen das Leben eines Menschen beeinflusst. Am Wendepunkt des Spiels muss er sich entscheiden, ob er das Subjekt tötet oder nicht", erklärt Bodingbauer auf der Webseite des Spiels.

Zum Nachdenken

Die Idee zu "Die Entscheidung" leitete der junge Entwickler zum Teil vom Milgram-Experiment ab. "In vielen Computerspielen müssen Aufträge ausgeführt werden, über die nicht weiter nachgedacht wird. In diesem Spiel werden beide Spieler am Ende aufgefordert, über die getroffenen Entscheidungen zu reflektieren", sagt Bodingbauer.

Wer "Die Entscheidung" (Windows) selbst ausprobieren möchte, kann das Spiel kostenlos von der Webseite des Entwicklers herunterladen. Zum Spielen werden zwei PCs im gleichen Netzwerk benötigt. (zw, 11.5.2016)