In der Steiermark will das Land Grundbesitzer motivieren, Forstwege für Sportler zu öffnen.

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Graz – Das Land Steiermark will Grundbesitzern die Öffnung ihrer Waldwege für Mountainbiker und andere Sportler mit einer "Freizeit-Polizze" schmackhaft machen. Wer die Wege öffnet, kommt in den Genuss einer kostenlosen Versicherung: Die Prämien zahlt das Land. Einzig eine unbürokratische Vereinbarung mit der Tourismusstelle muss aufgesetzt werden. Die generelle Öffnung von Forststraßen bleibe aber tabu.

Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) und Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher präsentierten am Mittwoch bei einer Pressekonferenz die "weiß-grüne Freizeit-Polizze", die bei der Regierungssitzung am Donnerstag vorgelegt wird und anschließend noch im Landtag beschlossen werden muss. Sie stellt sicher, dass sowohl die Wegeerhalter als auch die Nutzer bei Unfällen rechtlich abgesichert sind. "Wir haben Interesse, dass unsere schöne Landschaft und Natur genutzt werden kann, aber zu bestimmten Spielregeln", erklärte Buchmann.

Motivation für Öffnung

Die für Landwirte kostenlose Haftpflicht-Versicherung soll motivieren, die Wege zu öffnen. Dazu braucht der Waldbesitzer nur eine Vereinbarung mit dem Tourismusverband abzuschließen. In dieser kann er Dauer, Zeitraum und Ähnliches selber wählen. Erst in einem Schadensfall muss die Vereinbarung der Versicherung vorgelegt werden. Sogar grobe Fahrlässigkeit, wie etwa ein nach einem Sturm nicht weggeräumter Baum, decke die Versicherung ab.

Derzeit können rund 5.500 Kilometer Forstwege, Privatwege und andere Wege von Freizeitsportlern in der Steiermark genutzt werden, österreichweit sind es etwa 27.000 Kilometer. Die "Freizeit-Polizze" kann für Wanderwege, Radwege, Mountainbike-Routen, Reitwege, Langlaufloipen und Natur-Rodelbahnen in Anspruch genommen werden. Ausgenommen sind Motorsport, Wassersport und Alpin-Skilauf. Die Versicherung deckt Personen-, Sach- und abgeleitete Vermögensschäden bis zu einer Summe von drei Millionen Euro. (APA, 22.6.2016)