Foto: Audi
Grafik: der Standard
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Porto – Heute vor 40 Jahren hätten die einen noch groß g'schaut, die anderen wären sowieso gleich schimpfend aus dem A5 gesprungen und zu Fuß gegangen. Der hat nämlich jetzt serienmäßig einen Gurtbringer. Denn Lenkerinnen und Lenker, die über die Beweglichkeit eines Kachelofens verfügen, haben es in Coupés und Cabrios nicht immer leicht, den Gurt zu daglengen. Darum schiebt ihn der A5 galant nach vorn. Heute ist das was Feines. Vor 40 Jahren aber, als die Gurtpflicht in Österreich eingeführt worden war, gingen die Wogen zwischen Befürworten und Strangulationsschreiern so hoch, dass die Missachtung der Gurtpflicht erst gar nicht bestraft wurde.

Audi hat den A5 Coupé optisch deutlich aufgefrischt. Der Grill ist flacher und breiter, die vier Ringe gehen in einen Powerdome über, und an der Flanke zieht eine neue, wellenförmige Seitenlinie die Blicke auf sich.
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Neun Jahre ist es her, dass Audi den A5 auf den Markt brachte. Jetzt kommt der Neue, die zweite Generation, und bei dem geht auch eine Welle hoch – auf der Seite nämlich. Sie fängt vorn beim Scheinwerfer an und rollt über den Wagen bis zum Heck, dass die Räder dominante Häuser bekommen. Ein quattro-Rufzeichen.

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Ein Fingerzeig auf die Leistung unter der Haube ist der Powerdome auf der Motorhaube, vielleicht auch der Singleframe, der flacher und breiter wurde. Und das passt ja auch, wenn man bedenkt, dass der brustschwächste Motor ein 190 PS starker Turbo-Benziner ist.

Weit weg von der Tonne

Vor 40 Jahren hatte der stärkste Motor im Audi 80 gerade einmal 110 PS – und ein Coupé vom Mittelklasse-Audi gab es gar nicht. Dafür wog der Wagen aber auch nicht einmal eine Tonne.

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Obwohl der A5 um bis zu 60 Kilogramm leichter als sein Vorgänger ist, ist er von der Tonne so weit weg, wie er das auch im Design ist.

In der Länge legte der A5 deutlich zu, wurde dafür aber etwas schmäler und um gerade einmal einen Millimeter flacher. Der Gepäckraum wuchs um zehn Liter. Außerdem gibt es jetzt mehr Raum für Schultern, Knie und Köpfe.

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Das spielt der Premium-Anmutung natürlich in die Hand, aber beim Einsteigen bleibt einem sowieso gleich ein wenig der Mund offen. Da wäre es gar nicht notwendig, dass der A5 den Gurt spazieren führt. Weil innen ist schon alles sehr edel – gerade in unserem Testauto. Leder, Alu, Schickimicki. Dann auch noch das Virtual Cockpit. Das ist alles nicht serienmäßig, und man will gar nicht wissen, was das alles kostet.

354 PS im S5

So gesehen ist es gut, dass es noch keine Preise für den A5 gibt. Aber gehen wir einmal davon aus, dass da schon schön was zusammenkommen wird, für einen aufputzten A5. Oder erst für einen S5, die vorerst höchste Ausbaustufe. 354 PS, V6-Turbo, 4,7 Sekunden, 7,3 Liter, quattro und Acht-Gang-Tiptronic sagt die Autoquartett-Karte. Dabei tut's ein 190 PS starker TDI oder TFSI eh auch. Letzteren gibt es aber, wie den 286 PS starken Diesel, beim Marktstart noch nicht. Jetzt kommen erst einmal zwei Diesel (190 und 218 PS) sowie ein Benziner (252 PS) – alle serienmäßig mit Ausstiegswarnung. Gut möglich, dass man über die dann in 40 Jahren schmunzelt. (Guido Gluschitsch, 2.7.2016)

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