Von vorn und von innen ist der Q2 sofort als Audi zu erkennen.

Foto: Audi
Grafik: der Standard

Die Heckleuchten des Q2 erinnern an jene des Polo.

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Echte Schwächen leistet sich der Mini-SUV nicht. Aber warten wir einmal die Preise ab.

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Zürich – Die leeren Bierdosen und die zerdrückten Pappbecher am Straßenrand haben, im sonst so superaufgeräumten Zürich, einen ganz eigenen Charme. Es sind die letzten Reste des Züri-Festes, einem riesigen Spektakel, das jedes Mal über mehrere Tage ausartet, aber eh nur alle drei Jahre stattfindet, erklärt eine Züricherin. Kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man gerade durch den Bankenbezirk gefahren ist, dass einem Züricher ein Zigarettenstummel, ein Staubflankerl oder eine Bügelfalte auskommt. Und dann drei Tage Gelage, dass noch zwei Tage später deren Brösel die Stadt zieren.

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Ein ähnlich charmanter optischer Störer sind die Hecklichter des neuen Audi Q2. Während der Grill noch total Audi ist, die Scheinwerfer auch, erinnern die Heckleuchten doch eindeutig an den Polo, finden Sie nicht auch?

Vielleicht will Audi damit unterstreichen, wie klein der Q2 ist. Denn optisch ist er sonst doch eine recht bullige Erscheinung.

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Dabei konkurriert der rund 4,2 Meter lange Audi mit den kleinsten SUVs wie dem Opel Mokka, dem Ford Ecosport oder dem Renault Captur. Der Q2 ist, als würde es der Hausordnung nach so gehören, um etwa 20 Zentimeter kürzer als der Q3 – weil ja auch der Q3 um 20 Zentimeter kürzer als der Q5 ist.

Gefühlte Größen

Hinter dem Volant merkt man aber gar nicht, wie kompakt der Audi ist. Denn der Q2 fährt sich so souverän wie ein SUV, der ein paar Nummern größer ist. In der zweiten Reihe gibt es sogar ausreichend Platz, dass man selbst als Erwachsener auch mehrstündige Fahrten ohne Chiropraktiker übersteht. Und bei der Innenraumgestaltung, da ist eh klar, spielt Audi seine Premium-Erfahrung voll aus, bringt das virtuelle Cockpit, hinterleuchtete Blenden und ein Ledergestühl, das im Segment ungewöhnlich fein ist.

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Ungewöhnlich ist auch das Head-up-Display im Q2. Das projiziert die Daten nämlich nicht direkt auf die Windschutzscheibe, sondern auf ein zusätzliches, transparentes Schild, das zwischen Armaturenträger und Windschutzscheibe ausfährt.

Dreibein oder quattro

Das ist aber auch schon der einzige symbolische Pappbecher im Audi, der nahe legt, dass Audi bei dem Wagen eiskalt kalkuliert hat. Denn wenn man die jungen Menschen erreichen will, dann muss man einen entsprechenden Preis anbieten. Wir schätzen, dass der Einstieg mit dem 116 PS starken Dreizylinder-Benziner mit Frontantrieb noch um unter 25.000 Euro möglich sein wird. Bis zum Jahresende bietet Audi drei Diesel (116 bis 190 PS) und zwei Benziner (116 bis 150 PS) an. Der Topdiesel hat dann den quattro-Antrieb und das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe schon serienmäßig. (Guido Gluschitsch, 11.7.2016)