Könnte auch ein Dschinn sein: das Gesicht von Telipogon diabolicus.

Foto: Marta Kolanowska

Danzig – Menschen neigen dazu, in zufälligen Mustern vertraute Formen und ganz besonders gerne Gesichter zu finden. Bekannte Beispiele für dieses Pareidolie genannte Phänomen sind das Marsgesicht und der Rückenpanzer der japanischen Heikegani-Krabben, der ebenfalls ein Gesicht zu zeigen scheint.

Ein weiteres schönes Beispiel haben Forscher der Universität Danzig nun in einem Gebirgswald im Süden Kolumbiens entdeckt: Sie stießen auf eine kleine Population von offenbar nur in dieser Region vorkommenden Orchideen, deren rötlich bis violett gefärbte Blüten das Muster einer Teufelsfratze aufweisen. Dementsprechend erhielt die im Fachmagazin "PhytoKeys" vorgestellte Spezies den Namen Telipogon diabolicus.

Die Pflanzen sind fünfeinhalb bis neun Zentimeter hoch und sehen bis auf die diabolische Fratze ihren Verwandten aus derselben Gattung zum Verwechseln ähnlich. Doch sie sind eine eigene Spezies – und da sie nur ein äußerst kleines Verbreitungsgebiet haben, leider auch eine, die sofort als vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste gelandet ist. (jdo, 12. 7. 2016)