Die Forscher fertigten nach der Mikro-CT-Analyse 3-D-Modelle der Ameisen an.
Foto: OIST

Okinawa – Zwei neuentdeckte Ameisenarten aus den Regenwäldern Neuguineas stellte ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Plos One" unter den Bezeichnungen Pheidole drogon und Pheidole viserion vor. Wem diese Namen bekannt vorkommen: So heißen zwei der Drachen Daenerys Targaryens aus der Fantasyserie "Game of Thrones".

Foto: Sarnat et al.

Anlass der Namensgebung waren die martialisch anmutenden Stacheln der Sechsbeiner – dabei sehen sie damit im 3-D-Modell dem Eisernen Thron von Westeros fast noch ähnlicher. Die Forscher Eli Sarnat, Georg Fischer und Evan Economo vom Okinawa Institute of Science & Technology glauben übrigens nicht, dass die bizarr ausgestaltete Rückenpartie der Tiere dem dient, was man als erstes assoziieren würde: dem Schutz.

In natura und Echtfarben kommt das Drachenähnliche an Pheidole viserion vielleicht etwas stärker durch.
Foto: OIST

Mikrotomografische Analysen enthüllten nämlich, dass sich im vermeintlichen Stachelpanzer Muskelfasern befinden. Die Forscher vermuten daher, dass die "drachenartigen" Merkmale mithelfen, den Kopf zu stützen. Denn nicht umsonst haben Ameisen der Gattung Pheidole im Englischen den Spitznamen "big headed ants": Ihre Köpfe sind vergleichsweise riesig und tragen ebenso mächtige Kieferwerkzeuge zum Zerkleinern von Nahrung – was aber auch eine große Gewichtsbelastung bedeutet. (jdo, 27. 7. 2016)