Das österreichische Schulsystem ist teuer. Laut der OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" gibt der Staat pro Schüler und Studierenden jährlich um 3500 Euro mehr aus als der Durchschnitt der Länder, die untersucht wurden. Dennoch sind die Leistungen der Schüler hierzulande nicht überdurchschnittlich.

Ein Grund für die hohen Kosten des österreichischen Systems sind die vielen Klein- und Kleinstschulen. Es ist klar, dass ein Land mit vielen Bergen und kleinen Ortschaften mehr Schulen braucht. Dennoch könnte man diese Schulen anders verwalten. Bereits jetzt kommt es vor, dass ein Direktor zwei kleine Schulen leitet. Diese Versuche sollte man weiter ausbauen. Zudem gehört an kleinen Standorten geprüft, ob nicht doch ein Shuttle zum Nachbarort eine günstigere Alternative wäre als ein eigenes Schulgebäude. Schließlich können größere Schulen ihren Schülern auch eine bessere Infrastruktur bieten.

Kleine Schulen neu zu verwalten oder einzusparen kann aber nur ein kleiner Teil einer großen Bildungsreform sein. Bis jetzt hat der Bund durch die komplizierte Verwaltung durch die Länder keine Möglichkeit, die Kosten für die Lehrer zu kontrollieren. Das Ergebnis: Jedes Jahr wieder wird das Budget überzogen. Eigentlich hatten sich SPÖ und ÖVP schon im Vorjahr darauf geeinigt, dieses Problem mit der Abrechnung aller Lehrer über das Bundesrechenzentrum zu lösen. Umgesetzt wurde das bis heute nicht. (Lisa Kogelnik, 15.9.2016)