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Google ändert seine Werbepolitik nach heftiger Kritik.

Foto: AP/Mayo

Die rapide Verbreitung von Falschnachrichten auf Facebook und deren Anzeige in den Top-Suchergebnissen bei Google sind durch die Vorkommnisse im US-Wahlkampf verstärkt thematisiert worden. Es wurden sogar Stimmen laut, die Facebooks und Googles Verhalten einen entscheidenden Einfluss auf den Wahlsieg Donald Trumps attestierten. Jetzt haben die beiden Unternehmen auf die Vorwürfe reagiert und ihre Nutzungsbedingungen geändert.

Ausschluss aus Werbenetzwerk

Künftig wollen beide Unternehmen jenen Portalen, die mit einer großen Anzahl an Falschmeldungen auffallen, Werbeeinnahmen entziehen. Den Anfang machte Montagnachmittag Google, das ankündigte, Seiten mit Fake-News aus seinem Werbenetzwerk zu werfen. Nur Stunden später zog Facebook nach. Zuvor hatte Mark Zuckerberg, Gründer und Chef des sozialen Netzwerks, jedoch klar dementiert, dass Falschmeldungen Einfluss auf das Wahlverhalten der US-Bürger gehabt hätten.

Falschmeldungen auf Google

Allerdings waren bestimmte Falschnachrichten von Millionen Facebook-Nutzern gesehen worden, etwa eine Wahlempfehlung des Papstes für Donald Trump. Google zeigte indes eine Website als Top-Suchergebnis für "final election vote count 2016" an, die fälschlicherweise behauptete, Trump habe nicht nur die Mehrzahl der Wahlmänner, sondern auch die Mehrzahl der abgegebenen Stimmen erhalten. "Unser Ziel ist es, die relevantesten und nützlichsten Seiten zu präsentieren – in diesem Fall haben wir das eindeutig nicht hinbekommen", hieß es in einem Statement des Suchmaschinenbetreibers.

Problematik auch in Österreich

Die Problematik besteht auch in Österreich. Wer etwa nach der "Republik Österreich" sucht, bekommt die rechtsextreme bis neonazistische Website "Metapedia" angezeigt. Ebenso grassieren hierzulande viele Falschmeldungen auf Facebook. Unklar ist, wie Facebook und Google bestimmen wollen, welche Nachrichten "falsch" oder echt sind. Laut "New York Times" verlässt sich Google hier auch auf Algorithmen. Zu befürchten ist, dass dann auch Satireseiten ins Visier geraten. (red, 15.11.2016)