Konsumentenschützer testeten 20 verschiedene Grüntees. Dabei hat das gesunde Image des Aufgussgetränks einige Kratzer abbekommen.

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Wien – Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 16 Grüntees im Beutel und vier Matcha-Tees (feines Pulver aus getrockneten Grünteeblättern; Anm.) unter die Lupe genommen. Nur ein Viertel der geprüften Tees war weitgehend frei von Schadstoffen und erhielt eine "sehr gute" bzw. "gute" Bewertung, heißt es vonseiten des VKI. In 15 Produkten konnten krebserregende Substanzen bzw. Kohlenwasserstoffe nachgewiesen werden.

Grüner Tee erfreut sich großer Beliebtheit, auch weil er den Ruf hat, der Gesundheit besonders zuträglich zu sein. Ob und wie gesund ein Tee jedoch tatsächlich ist, hängt wesentlich von seiner Belastung mit Schadstoffen ab. Abzüge in der Bewertung gab es für jene Tees, die Anthrachinon oder aromatische Kohlenwasserstoffe enthielten.

Anthrachinon erwies sich im Tierversuch als krebserregend. Diese Substanz ist wasserlöslich und geht zu etwa einem Drittel in den Aufguss über. Gefunden wurde es in größeren, aber gerade noch zulässigen Mengen in Sir Winston Tea, Teekanne und Twinings sowie in den Bio-Tees der Marken Cupper und Spar Natur Pur.

Teures Pulver

Aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) fanden sich in auffälligen Mengen in den Beuteltees von Mayfair und Dennree sowie im Pulver von Imogti, dm Das Gesunde Plus und Sticklembke. Mineralölrückstände sind zwar grundsätzlich schlecht wasserlöslich aber bei Matcha-Tees, die man im Wasser anrührt, werden die im Pulver enthaltenen Schadstoffe mitgetrunken. Deshalb wurde bei diesen Produkten eine Belastung mit MOAH strenger gewertet.

Die mit "sehr gut" und "gut" bewerteten Grüntees sind nicht nur weitgehend frei von Schadstoffen, sondern liegen mit fünf bzw. zehn Cent pro Beutel auch im kostengünstigeren Bereich der Preisskala. Mit einer Ausnahme: Das zwar mit "sehr gut" bewertete, aber auch teuerste Teepulver im Test stammte von Arche und kostete 53,30 Euro pro 100 Gramm. Das vergleichsweise günstigste Matcha-Produkt von Sticklembke hatte einen Preis von 28,81 Euro pro 100 Gramm. Allerdings erhielt es von den Testern auch die Note "nicht zufriedenstellend". Bei allen untersuchten Matchas handelte es sich Bio-Produkte, von den Tees im Beutel stammten sieben aus biologischer Landwirtschaft. (APA, red, 22.12.2016)