Mit selbstgeerntetem Solarstrom zu fahren ist gescheiter als röhrend auf den Großglockner zu pledern.

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In diesen Tagen ist sehr viel Mut für Neues erforderlich. Der gesellschaftliche und technologische Wandel nimmt vielen von uns jetzt schon die Luft – und sei sie vor Ort gerade noch so sauber. So richtig schlecht wird uns aber erst, wenn auch noch zynische Idioten die Angstmacherei zu ihrem (meist politischen) Geschäftsmodell erheben. Doch es hilft nichts: Für Umwelt, Technik und Wirtschaft sind die Turbulenzen dieser Jahre auch eine riesige Chance. Deshalb heißt es dringend wie noch nie auch für die Zweifler und Verzagten: Ziele festlegen, Gas (Strom) geben, dranbleiben und – wenn notwendig – aufstehen, abputzen, weitermachen.

Ein Wandel der ganzen Industrielandschaft ist notwendig. Denn eine rasche Abkehr von der Kohlenstoffwirtschaft erscheint zwingend, die Chancen, daraus Neues entstehen zu lassen, sind riesig. Packen wir sie beim Schopf.

Begeisterung statt Depression

Denn was ist die Alternative? Der Status quo lässt sich nicht bewahren. Warten, bis die letzte Kohle verheizt ist? Sosehr die Depression eine markante und weitverbreitete menschliche Eigenschaft sein mag, die Begeisterung ist eine viel größere Triebkraft. Wir sollten ihr ganz viel Platz geben.

Wir müssen uns vorstellen, was wir alles kriegen können, und nicht, was wir verlieren werden. Mit röhrendem Auspuff nach Tulln, Gänserndorf oder auf den Großglockner pledern muss ja nicht unbedingt sein. Mit dem selbstgeernteten Solarstrom die Semmerln holen zu fahren ist schon mal ein hübscherer Gedanke, auch wenn für die meisten auch nicht so einfach zu verwirklichen. (Rudolf Skarics, 3.1.2017)