Die Forschungsstation "Halley VI" besitzt Kufen, auf denen sie per Traktor versetzt werden kann.
Foto: British Antarctic Survey

London/Antarktis – Der Klimawandel bringt eine britische Forschungsstation in der Antarktis in Gefahr: Zwei in der Umgebung der Forschungsstation "Halley VI" in der Weddellsee im Osten des Südkontinents entdeckte Risse im Eis deuteten darauf hin, dass das Eis unter der Station abbrechen könnte, erklärte die Forschungsgesellschaft British Antarctic Survey (BAS) am Montag.

16 Bewohner, die eigentlich den Polarwinter zwischen März und November auf der Station verbringen sollten, würden nun abgezogen und die Station selbst verlegt. Die Polarstation besteht aus Wohn- und Arbeitsmodulen, die auf Stelzen auf einer Art riesiger Skier stehen. Sieben der acht Module wurden wegen der Risse im Eis bereits per Traktor 23 Kilometer landeinwärts gezogen.

Der Großteil der Station wurde bereits um 23 Kilometer Richtung Landesinnere versetzt.
Illustr.: British Antarctic Survey

Die derzeitigen Bewohner von "Halley VI", insgesamt 88 Personen, seien nicht in Gefahr, erklärte die BAS. Da jedoch Unsicherheit bestehe, was im kommenden antarktischen Winter mit dem Eis passieren könne, werde die Station sicherheitshalber vor Winterbeginn geschlossen.

Seit 1956 betrieb die BAS nacheinander bereits sechs "Halley"-Forschungsstationen auf dem 150 Meter dicken Brunt Ice Shelf an der Ostseite des Weddellmeeres. Von dort aus angestellte Ozonmessungen führten 1985 zur Entdeckung des Ozonlochs. Die Station ist von großer Bedeutung bei der Überwachung des Klimawandels. (APA, red, 17.1.2017)