Maria Grazia Chiuri zeigte ihre erste Dior-Couture, da schauten alle wieder ganz genau hin. Das Modehaus hatte im Garten des Musée Rodin ein Zelt aufgeschlagen, in dem ein grünes Gartenlabyrinth aufgebaut wurde.

Sie wolle Couture tragbar machen, erklärte Chiuri und zeigte knöchellange Kleider, blütenbestickte Entwürfe und ihre Version des Dior'schen Bar Jacket. Dazu fedrigen Kopfschmuck von Hutdesigner Stephen Jones – seine Entwürfe dürften den exklusiven Maskenball, der danach im beheizten Gartenlabyrinth stattfand, inspiriert haben.

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Vor einem Jahr ließen Chiuri und Pierpaolo Piccioli noch gemeinsam die Couture für Valentino über Blütenblätter laufen, in diesem Jahr kehrte Piccioli zu fließenden, minimalistischen Silhouetten und feinen Plissees zurück. Inspiration: die griechische Antike. Zwischendurch gab's blütenbesetzte Kleider (Mitte) und halbtransparente Volants.

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Dekonstruierte Mäntel und Kleider in Rot und Schwarz, lose Fäden: John Gallianos Couture für Margiela lief zu Joan Baez' Song "Diamonds and Rust" über den Laufsteg. Dazwischen gegenständliche Motive: Ein Snapchat-Filter (der gekotzte Regenbogen) inspirierte einen der 25 Looks, der Künstler Benjamin Shine formte aus schwarzem Tüll ein Gesicht (siehe Outfit in der Mitte).

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Es ist keine leichte Aufgabe, das spezielle Formenvokabular der Elsa Schiaparelli neu zu interpretieren. Schiaparelli-Designchef Bertrand Guyon jedenfalls nahm Herzen, Quallen, Hummer, stilisierte Gesichter her und verteilte sie auf Kurzjacken, asymmetrisch geschnittene Kleider und Capes. Höhepunkt: eine pinkfarbene Bomberjacke.

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Orange is the new black: Giorgio Armani wagte sich bei Armani Privé an eine zu weiten Teilen orangefarbene Kollektion. Nicole Kidman und Isabelle Huppert, die im Februar bei den Oscars den roten Teppich erobern werden müssen, schauten sich die 48 Couture-Entwürfe besonders genau an. Am 26. Februar heißt es dann, den roten Teppich besonders genau zu observieren.

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Demna Gvasalia schlug diesmal mit seinem Modespektakel im Centre Pompidou auf. Er hatte sich abermals mit der Präsentation seiner Vetements-Kollektion für Männer wie Frauen in die Couture-Woche geschmuggelt. Und bewies, dass er im Soziologie-Unterricht aufgepasst hat. Er ließ neben Oversize-Sweatern Modestereotype auflaufen – von der Pelz tragenden Mailänderin zum Türlsteher in Ledermontur. Links im Bild Helga Ruthner, eine Hälfte des Designduos Wendy & Jim.

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Seit sich Jean Paul Gaultier, das einstige Enfant terrible der Modewelt, vor über zwei Jahren vom Prêt-à-porter verabschiedet hat, kann er sich ganz auf seine Couture konzentrieren. Er lieferte mit seinen knapp 60 Stücken abermals das, was man von einem Gaultier erwarten kann. Augenzwinkernd vorgetragene Looks (mittig das österreichische Model Stella Lucia) ...

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... und zum Schluss ein wenig 1980er-Spektakel mit Jeanslatzhose über nackter Männerbrust. (feld, 26.1.2017)

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