Wien – Das neue Arbeitsabkommen der SPÖ-ÖVP-Regierung sieht die Abschaffung der kalten Progression vor, bei der die Inflationsabgeltung zum Teil durch das Rutschen in höhere Tarifstufen aufgefressen wird. Im Unterschied zu dem von der ÖVP geforderten Modell einer gleichmäßigen Abgeltung wird nun das von der SPÖ forcierte Konzept realisiert. Demnach werden nur die Tarifstufen bei einem Einkommen von 11.000 Euro (Steuersatz: 25 Prozent) und 18.000 Euro (35 Prozent) automatisch indexiert.

Damit werden 80 Prozent der kalten Progression ausgeglichen, allerdings mit einer Einschränkung: Die geplante Abgeltung soll künftig ab einer kumulierten Inflation von fünf Prozent erfolgen. Bei derzeitigen Inflationsraten kann das also ein paar Jahre auf sich warten lassen. Die restlichen 20 Prozent werden auf Basis eines Progressionsberichts ausgeschüttet, den das Finanzministerium erstellt. Hier werden dann wohl auch obere Einkommensbezieher stärker berücksichtigt. Sie profitieren freilich schon von der Fix-Indexierung der unteren Tarifstufen, unter die ein Teil ihrer Bezüge fällt. In Kraft treten soll die Regelung 2019.

Das neue Modell hat aufgrund des progressiven Steuersystems Auswirkungen auf alle Steuerzahler. Derzeit sehen Tarifstufen und Steuersätze folgendermaßen aus: Für ein Einkommen von null bis 11.000 Euro liegt der Steuersatz bei null Prozent, von 11.000 bis 18.000 Euro bei 25 Prozent, von 18.000 bis 31.000 bei 35 Prozent, von 31.000 bis 60.000 bei 42 Prozent, von 60.000 bis 90.000 bei 48 Prozent und ab 90.000 bei 50 Prozent. (as, 30..1.2017)