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TU-Assistentin und Raumplanerin Gerlinde Gutheil-Knopp-Kirchwald: "Das schon Bebaute besser nutzen."

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Wien – Es gibt kein Patentrezept für die Reform der Wohnpolitik – das zeigte sich in den Tischgesprächen auf dem Wohnsymposium, bei denen es eine Vielfalt von Empfehlungen für leistbares Wohnen gab. Sieger der Saalabstimmung war ein Vorschlag, der drei Elemente enthält: "Bestand aktivieren, billiger bauen, Boden mobilisieren."

Wie Gerlinde Gutheil-Knopp-Kirchwald, die den Vorschlag als Tischsprecherin präsentierte, im Standard-Gespräch ausführte, ging es den Teilnehmern zum einen um Investitionsanreize, die die Rentabilität vor allem bei der Sanierung erhöhen. Dazu müsste auch das Mietrecht so verändert werden, "dass Vermieter, die investieren, mehr verlangen können als jene, die nicht investieren", sagte die Assistentin für Raumplanung an der TU Wien. Auch die Unternutzung und der Leerstand von Wohnungen sollten unattraktiver gemacht werden.

Eine zweite Schraube seien die Baukosten, die durch die Durchforstung von Normen gedämpft werden sollten. Eine allgemeine Senkung der Lohnnebenkosten würde im Bausektor auch helfen.

Entscheidend sei schließlich die bessere Mobilisierung von Baugrund, etwa durch Pflichtkontingente für den geförderten Wohnbau, Vertragsraumordnung oder eine Infrastrukturabgabe, betont Gutheil-Knopp-Kirchwald: "Baulandwidmungen müssten auch wirklich verwendet werden, und auch das schon Bebaute muss besser genutzt werden." (ef, 1.3.2017)