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Die Supermarktkette Rewe will Obst und Gemüse mit Laser branden.

Foto: ap/James Brooks

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Dabei werden Pigmente der äußersten Schalenschicht durch ein helles Licht verdampft und Produktinformationen eingebrannt.

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Wien – Wer Bio denkt, denkt meist auch Anti-Plastik. Reichlich absurd, denn wer heute eine Bio-Gurke kauft, bekommt den Plastikmüll gleich mitgeliefert. Eingeschweißt liegt es da, das krumme Ding, Dabei ist der Hauptgrund für die Folie nicht der Schutz der Gurke, sondern deren Unterscheidbarkeit. Geht es nach der Supermarktkette Rewe, soll sich das ändern. Gemeinsam mit ihrer Tochter Penny startet sie ein Pilotprojekt: In 800 Filialen sollen im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfahlen ab Mitte März statt Plastikfolie und Plastiketiketten Bio-Avocados und -Süßkartoffeln mit Laser gebrandet werden. Der Versuch ist vorerst auf vier Wochen angelegt. Je nach Akzeptanz der Kunden ist eine Ausweitung des Tests geplant.

euronews (deutsch)

Eingebrannte Produktinformationen

Die Technik ist einfach: Mit einem gebündelten Lichtstrahl werden Produktinformationen – Produktname, Code und Herkunftsland – direkt auf die Schale tätowiert. Hierzu werden lediglich Pigmente der äußersten Schalenschicht durch ein helles Licht verdampft. Das Labeling finde also nur an der Oberfläche statt, sei völlig kontaktlos und habe keinen Einfluss auf Geschmack, Qualität und Haltbarkeit, heißt es von Rewe. Natural Labeling nennt sich das Konzept und wird derzeit bereits von der schwedischen Supermarktkette ICA gestestet.

Die ursprüngliche Testphase in Schweden war seit Dezember auf fünf Wochen angelegt, wurde aber mittlerweile bis Ende März verlängert. Als Feind sehe man die Plastikverpackung per se nicht, so ICA-Geschäftsführer Peter Hägg. Bei einigen Produkten verlängere Plastik die Haltbarkeit, aber bei anderen sei es völlig unnötig. In der Pilotphase wird das Verfahren derzeit nur bei Produkten eingesetzt, deren Schale nicht mitgegessen werden kann, was sich aber bei ICA bis Ende des Jahres ändern soll. Die Anbieter glauben auch, dass die Methode der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken kann, da die Produkte lose angeboten werden. Damit hat der Kunde die Möglichkeit, nur so viel zu kaufen, wie er wirklich braucht.

Billa beobachtet

Bei der heimischen Rewe-Tochter Billa wird das Projekt genau beobachtet. Vorstellbar wäre es, mit der Bio-Marke "Ja, natürlich" auch in Österreich in absehbarer Zeit einen Testlauf durchzuführen, sagt Konzernsprecher Paul Pöttschacher. Seit 2011 wird bei Obst und Gemüse der Biolinie auf ressourcenschonende Verpackungen umgestellt. Bisher konnten dadurch mehr als 300 Tonnen Plastik eingespart werden. (ch, 3.3.2017)