Heimito von Doderer setzte ihr ein Denkmal. Sein gleichnamiger Roman wurde sein bekanntestes Werk, und das dem Roman vorangestellte Gedicht kann man auch auf einer Plakette an der echten Wiener Strudlhofstiege nachlesen:
In Verona gehört ein Besuch bei Julias Haus zum Pflichtprogramm. Sie hat dort zwar nie gewohnt, dennoch drängen sich im Hof unterhalb des Balkons die Touristen. Zu den Schauplätzen von Jane Austens Leben und Werken in Hampshire und Bath gibt es geführte Touren. In Dublin wird dem "Ulysses" von James Joyce sogar ein eigener Tag gewidmet. An diesem "Bloomsday" besuchen die Fans der Hauptfiguren – gerne in edwardianischer Kostümierung – die realen Orte des Romans, um dort dann ebenso wie diese ein Stück Zitronenseife zu kaufen oder ein Gorgonzolabrot zu essen.
Daheim bei Autoren
Auch ein Besuch im ehemaligen Zuhause verehrter Schriftsteller kann einem ein ganz anderes Verständnis für dessen Werk verschaffen. In Key West, im Süden Floridas, steht etwa Ernest Hemingways Haus. Hier entstanden Werke wie "Schnee am Kilimandscharo" und "Haben und Nichthaben". Im chilenischen Isla Negra an der Pazifikküste wandelt man auf Spuren des Dichters Pablo Neruda, der hier sein einem Schiff nachempfundenes Zuhause hatte. Und auch das Haus in Amherst, Massachussetts, in dem Emily Dickinson fast ihr ganzes Leben verbrachte, zieht bis heute Besucher an.
Manchen ist es auch ein Anliegen, einem bewunderten Schriftsteller die letzte Ehre zu erweisen. So musste Oscar Wildes Grab am Père-Lachaise-Friedhof gar mit einer Glasplatte vor den mit Lippenstift aufgedrückten Küssen seiner Fangemeinde geschützt werden.
Literarische Reisen und Spaziergänge: Welche lohnen sich?
Welche Orte der Literatur haben Sie bereits besucht? Welche stehen noch auf Ihrer Liste? Haben Sie schon einmal das Zuhause eines Schriftstellers besichtigt oder sein Grab aufgesucht? Welchen Einfluss hatte diese Erfahrung auf Ihren Eindruck vom Werk? (Anya Antonius, 16.3.2017)