47.846 Wohnungsverkäufe wurden 2016 österreichweit im amtlichen Grundbuch eingetragen, das waren 9,4 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2015. Der Gesamtwert der gehandelten Wohnungen stieg dabei auf 9,66 Milliarden Euro, berichtet das Maklernetzwerk Remax. Das waren 1,16 Milliarden oder 13,6 Prozent mehr als im Jahr 2015.

Rund ein Drittel des gesamtösterreichischen Wohnungsmarkts 2016 spielte sich in Wien ab: 13.848 Eigentumswohnungen im Gesamtwert von 3,34 Milliarden Euro wechselten hier den Besitzer, damit stellte die Hauptstadt mengenmäßig 28,9 Prozent und wertmäßig 33,5 Prozent des Gesamtmarkts in Österreich dar. Die Anzahl der verbücherten Wohnungen stieg um 1.413 Einheiten und das Verkaufsvolumen um 366 Millionen Euro.

Preisrally unterbrochen

Die Preisrallye in Wien sieht man bei Remax als unterbrochen an – weil billige Wohnungen erstmals wieder billiger wurden. Ein Viertel der Wiener Wohnungen kostete 2016 weniger als 120.000 Euro und damit 1,2 Prozent weniger als 2015. Das sei deshalb höchst bemerkenswert, weil gerade in diesem Preissegment seit 2008 die Preis- und Wertsteigerungen am höchsten ausgefallen waren, hieß es in einer Remax-Aussendung am Dienstag. Der Maximalpreis für das billigste Viertel aller Wiener Eigentumswohnungen hatte in den letzten fünf Jahren um 50 Prozent zugelegt, während der Minimalpreis für das obere Preisviertel um "nur" 35 Prozent angezogen hatte.

Am oberen Ende der Preisskala kostete ein Viertel der Wohnungen zuletzt mindestens 284.000 Euro, also 2,8 Prozent mehr als 2015. Im Mittel lag der Preis für eine Wiener Eigentumswohnung 2016 bei 207.998 Euro. Wie schon in den Jahren 2010 bis 2012 war eine Wohnung in Wien damit im Schnitt wieder billiger als in Vorarlberg.

Auf den Quadratmeter umgerechnet kostete 2016 eine Wohnung in Wien 3.442 Euro und damit 1,7 Prozent mehr als 2015. Seit 2014 seien die Quadratmeterpreise damit stabil bei einem Plus von 2,3 Prozent, so Remax-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Im Fünfjahresvergleich liegt man aber immer noch bei einem Wertanstieg von 40,2 Prozent.

Teurer Westen

Im Österreich-Schnitt wurde im Vorjahr ein Preisanstieg bei Wohnungen von 4,4 Prozent festgestellt. Den stärksten Anstieg bei den Verkaufszahlen gab es in Niederösterreich mit 19,6 Prozent. Als die fünf teuersten Bezirke erwiesen sich Innere Stadt, Wieden und Döbling in Wien sowie Kitzbühel und Landeck in Tirol.

Nach Bundesländern betrachtet gab es die höchsten Wohnungspreise in Vorarlberg vor Tirol, Salzburg und Wien. Bregenz war mit einem mittleren Wohnungspreis von 247.114 Euro erstmals teuerste Landeshauptstadt vor Innsbruck (235.619 Euro) und Salzburg (232.819 Euro). Eisenstadt und St. Pölten (96.315 beziehungsweise 73.702 Euro) waren die günstigsten Landeshauptstädte.

182.823 Euro im Bundesschnitt

Im Bundesschnitt betrachtet kostete eine Wohnung im vergangenen Jahr 182.823 Euro und damit 4,4 Prozent mehr als 2015. Ein Viertel aller Wohnungen kostete mehr als 250.000 Euro, ein weiteres Viertel weniger als 107.000 Euro. (red, 21.3.2017)