Geht es darum, worauf bei der Auswahl eines möglichen Arbeitgebers geachtet wird, liegen bei allen Absolventen Wertschätzung der Mitarbeiter, attraktive Arbeitsaufgaben, persönliche Entwicklung und gute Karriereperspektiven ganz vorn.

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Bevor es losgeht in die Arbeitswelt, machen sich Studierende natürlich auch schon während ihrer Ausbildung Gedanken darüber, wie dieser nächste Lebensabschnitt aussehen soll. Zunächst wollen sie auf jeden Fall gut darauf vorbereitet werden. Der Übergang vom Hörsaal zum Arbeitsplatz fällt aber vielen Studierenden nicht leicht, weil sie sich laut einer aktuellen Studie schlecht vorbereitet fühlen: Nur die Hälfte der Studierenden ist mit der Beratung durch den Career-Service zufrieden.

Das Angebot an ausgeschriebenen Stellen für Praktika oder Einstiegsjobs sowie die Zusammenarbeit mit Unternehmen bei Forschungsprojekten schneiden im Urteil der Studentenschaft ebenso schlecht ab. Mit dem Angebot an Job- und Karrieremessen auf dem Campus sind nur drei von fünf Studierenden zufrieden. 7700 Studierende an 32 Universitäten und Fachhochschulen haben dem deutschen Forschungsinstitut Trendence geantwortet – allerdings nur aus wirtschaftlichen und technischen Studiengängen. Studierende dieser Fächer wünschen sich eine intensive Vorbereitung auf das Berufsleben, inklusive Kontaktmöglichkeiten zu möglichen Arbeitgebern, Bewerbungstrainings und Vermittlung von für den Arbeitsmarkt wichtiger Soft Skills.

An Fachhochschulen geschieht die Berufsvorbereitung in größerem Ausmaß – das liegt ja bereits in den Studienplänen begründet. Aber auch ein Studium an einer Universität bleibt nicht mehr ausschließlich auf die Academia beschränkt. Seit der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudien spielt auch hier die Berufsvorbereitung bereits eine größere Rolle.

Verantwortung gegen Geld

Geht es darum, worauf bei der Auswahl eines möglichen Arbeitgebers geachtet wird, liegen bei allen Absolventen Wertschätzung der Mitarbeiter, attraktive Arbeitsaufgaben, persönliche Entwicklung und gute Karriereperspektiven ganz vorn.

Eine gute Work-Life-Balance sei laut Trendence-Daten für den Großteil wichtiger als die Sicherheit der Anstellung oder auch ein hohes Einstiegsgehalt. An letzter Stelle stehen für die Absolventen Status und Prestige.

Dass vor allem bezüglich der Arbeitszeit Selbstbestimmung als sehr wichtig erachtet wird, illustriert auch die Tatsache, dass nur ein Fünftel folgende Aussage ablehnt: "Ich erwarte, meine Arbeitszeiten frei einteilen zu können." Auch die Aussage "Ich möchte meine Arbeitszeit frei einteilen können – also auch am Wochenende und in den Abendstunden arbeiten und dafür an anderen Tagen kürzertreten" erfährt nur sehr wenig Ablehnung. Für die freie Zeiteinteilung würden viele auch Abstriche beim Gehalt in Kauf nehmen – hier liegen die durchschnittlichen Erwartungen zwischen 35.000 und 37.000 Euro brutto pro Jahr.

2024 Euro brutto

Der Wunsch der Studierenden nach einem Job im Ausland nimmt seit Jahren ab. Nur knapp jeder siebente Studierende in Österreich will laut der Studie nach dem Studium im Ausland einen Job suchen. Auch zur Dauer der Jobsuche gibt es Zahlen: Innerhalb von drei Monaten finden Absolventen der Universität Wien im Schnitt einen Job. Wer ein Mintfach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) absolviert hat, ist immer noch besonders gefragt am Arbeitsmarkt. Mehr als zwei Drittel finden sich nach Abschluss in einem Angestelltenverhältnis wieder – fünf Jahre später sind es bereits 90 Prozent. Rund fünf Prozent entscheiden sich nach ihrem Studium für die Selbstständigkeit.

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt bei 2024 Euro brutto pro Monat.Am besten verdienen Absolventen von Mint-Studien, Rechtswissenschafter und Betriebswirtschafter – das sind die Ergebnisse des aktuellen "AbsolventInnen-Trackings", einer Studie der Universität Wien in Zusammenarbeit mit der Statistik Austria. Analysiert wurden dafür Daten von rund 43.300 Absolventen aller Fachrichtungen, die seit 2003 in den Arbeitsmarkt eingestiegen sind.

Laut einer Umfrage der Career-Services (Zusammenschluss von zehn Unis) sind die Gehaltserwartung seit 2013 um sechs Prozent gestiegen – der Mittelwert liegt bei 2522 Euro brutto monatlich. Frauen rechnen durch die Bank mit weniger. (lhag, 21.6.2017)