Perg – Ein Mann hat am Mittwoch in Dimbach im Bezirk Perg mit einer Pistole den Bürgermeister bedroht. Der Amtsleiter ging dazwischen, dem Bürgermeister gelang es laut ORF zu entkommen. Der Amtsleiter wurde laut der oberösterreichischen Polizei verletzt, er soll eine Stichverletzung erlitten haben. Der mutmaßliche Täter hat sich nach einer vorübergehend Flucht 30 Kilometer vom Tatort entfernt der Polizei gestellt.

Das Motiv für die Attacke dürfte ein privates sein. Der Bürgermeister und der tatverdächtige Niederösterreicher hätten einander seit Jahren flüchtig gekannt, sagte Polizeisprecher David Furtner der APA. Amtsgeschäfte seien jedenfalls nicht die Ursache der Tat gewesen. Der Amtsleiter, der seinem Chef zu Hilfe kam und selbst verletzt wurde, habe "sicherlich Schlimmeres verhindert".

"Du hast mich ruiniert!

Gegen 10.15 Uhr soll der Mann laut Furtner das Gemeindeamt von Dimbach im Bezirk Perg betreten haben, zum Bürgermeister gegangen sein und zu ihm gesagt haben: "Du bist schuld, du hast mich ruiniert." Dann habe er den Ortschef mit einem Gas – vermutlich einem Pfefferspray – angesprüht. Das Opfer flüchtete in einen Kopierraum, der Täter folgte ihm, dort sei es zu einem Kampf gekommen.

Der Amtsleiter hörte den Lärm und eilte seinem Chef zu Hilfe. Es gelang ihm, die Männer zu trennen. Laut Furtner hatte der Amtsleiter gesehen, dass der Täter dem Bürgermeister eine Pistole an die Brust gesetzt hatte, der Bürgermeister selbst will ein Klicken gehört haben. Ob die Waffe nicht losgegangen ist oder nicht echt war, sei unklar.

Verletzung am Unterarm

Nachdem er den Angreifer vom Bürgermeister weggezogen hatte, wurde der Amtsleiter mit einem Messer attackiert und am Unterarm verletzt. Er erlitt eine nicht lebensgefährliche Stichwunde. Dann flüchtete der Täter zu Fuß, stellte sich aber später im Bezirk Melk der Polizei. Der 40-Jährige ist laut Furtner in Haft und wurde am Nachmittag vom Landeskriminalamt einvernommen.

Der Bürgermeister wurde nach dem Vorfall psychologisch betreut. Er und eine weitere Mitarbeiterin der Gemeinde wurden zudem durch Reizgas in Mitleidenschaft gezogen. (APA, red, 6.9.2017)