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Die Armee riegelte den Tatort ab.

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Brennende Autos vor dem Dusit-Hotelkomplex.

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Zivilisten werden in Sicherheit gebracht.

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Foto: AP/Ben Curtis

Nairobi – Bei einem Anschlag auf einen Hotel- und Bürokomplex in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind nach Behördenangaben 14 Menschen getötet worden, darunter elf Kenianer, ein US-Bürger und ein Brite. Zu dem Anschlag bekannte sich die Islamistenmiliz Al-Shabaab aus dem benachbarten Somalia.

Ziel war nach Polizeiangaben eine von US-Amerikanern organisierte Konferenz, die ursprünglich in dem angegriffenen Hotel hätte stattfinden sollen. Der Ort der Veranstaltung sei aber in letzter Minute geändert worden.

Eine Gruppe von Angreifern schoss und sprengte sich am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr Ortszeit den Weg in den Gebäudekomplex frei, wie die Polizei mitteilte. Darunter sei auch ein Selbstmordattentäter gewesen, der sich in der Hotellobby in die Luft gejagt habe. Danach lieferten sich die Angreifer stundenlang Feuergefechte mit Sicherheitskräften.

Brite und Amerikaner getötet

Am Mittwochmittag trat Präsident Uhuru Kenyatta vor die Kameras und erklärte, der Einsatz sei beendet. "Alle Terroristen sind eliminiert" worden, sagte er. "Wir trauern als Land", so Kenyatta. Unter den Todesopfern sollen neben elf Kenianern ein Brite und ein US-Amerikaner sein.

Der britische Hochkommissar Nic Hailey bestätigte das britische Todesopfer am Mittwoch und erklärte: "Wir unterstützen seine Familie und Freunde in dieser schweren Zeit." 176 Menschen konnten aus dem Hotelkomplex gerettet werden, insgesamt seien 700 Menschen evakuiert worden, teilte Kenyatta laut kenianischen Medien mit.

Kenias Außenministerin Amina Mohamed erklärte gegenüber dem US-Sender PBS, dass unter den Angreifern eine Britin und "zwei oder drei" Amerikaner gewesen seien. Bilder aus Überwachungskameras zeigen zumindest fünf schwarz gekleidete Bewaffnete.

Laut der Internetseite des Betreibers haben auch einige ausländische Unternehmen in dem Komplex Büros, wie etwa der deutsche Software-Anbieter SAP, der US-Chemiekonzern Dow Chemical, der britische Konsumgüterproduzent Reckitt Benckiser und der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard.

Video: Zivilisten werden in Sicherheit gebracht. Beachten Sie den Mann bei 0:30, der offenbar einen Aufnäher der US-Spezialeinheit Naval Special Warfare Group 3 (NSWG-3) trägt.
euronews (in English)

Der Anschlag am Dienstag fiel auf den dritten Jahrestag eines verheerenden Angriffs von Al-Shabaab auf kenianische Streitkräfte in Somalia. Damals starben dutzende Soldaten. Die Terrormiliz greift immer wieder Ziele in Kenia an, weil das Land mit Soldaten an einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union zur Unterstützung der Regierung in Somalia gegen die islamistischen Rebellen beteiligt ist.

Die sunnitischen Fundamentalisten haben Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und wollen in Somalia einen sogenannten Gottesstaat errichten. Sie kontrollieren weite Teile von Süd- und Zentralsomalia. Bei Anschlägen und Angriffen auf Zivilisten und Sicherheitskräfte sind bereits tausende Menschen ums Leben gekommen. Bei einem Angriff auf ein Einkaufszentrum in Nairobi wurden im 2013 67 Menschen getötet, bei einem Angriff auf die Universität in der Stadt Garissa wurden zwei Jahre später 150 Menschen getötet. (red, APA, Reuters, 16.1.2019)