Google ist eines der größten Medienhäuser Österreichs. Mit – nach sehr groben Eigenangaben – "dreistelligen Millionenbeträgen" Werbeumsatz in diesem Land käme der Konzern unter die Top acht.

Global ist Google längst der größte Medienkonzern, ohne wesentliche Inhalte zu produzieren. 137 Milliarden Dollar Gesamtumsatz, 116 davon aus Werbung. Kein Unternehmen nimmt weltweit mehr aus Werbung ein als der Suchmaschinenriese. Facebook liegt mit 55 Milliarden* Dollar Werbeeinnahmen weltweit auf Platz zwei.

"Österreich" und "Heute"

Die STANDARD-Übersicht reiht Österreichs Medienhäuser nach jüngstem Jahresumsatz (möglichst 2018) laut Eigenangaben, laut Jahresabschluss oder, wenn nicht oder nicht aktuell verfügbar, als Schätzung. Heute-Gruppe und Mediengruppe Österreich etwa schweigen seit vielen Jahren.

Update: Wolfgang Fellner schickte am Donnerstag auf die STANDARD-Anfrage Daten für die Mediengruppe Österreich: Der Gruppenumsatz 2018 betrage 111,38 Millionen Euro, davon 6,5 Millionen kämen von Oe24TV; Ergebnis 4,52 Millionen, Mitarbeiterstand 374. Das österreichische Heute-Management beantwortete die STANDARD-Anfrage bisher nicht, die Miteigentümer Tamedia verweist auf die österreichischen Manager/Gesellschafter.

Der Heute-Verlag AHVV veröffentlicht im Jahresabschluss nur ein Rohergebnis, keinen Umsatz. Ebenso die Mediengruppe Österreich GmbH, eine von dutzenden Firmen der Fellner-Gruppe mit unterschiedlichen Geschäftsjahren und Beteiligungsverhältnissen.

Umsatz und Marktumsatz

Bei einigen Medienhäusern finden Sie im Ranking neben dem Jahresumsatz einen Marktumsatz. Er soll Marktgrößen veranschaulichen. Bei Konzernen wie Styria (Kleine Zeitung, Die Presse, willhaben.at) und Moser Holding (Tiroler Tageszeitung) fehlen in den Umsatzdaten etwa die Einnahmen der Gratiszeitungsholding RMA, die ihnen zu 50:50 gehört. Der Marktumsatz umfasst die RMA-Umsätze anteilig.

Beim Red Bull Media House wiederum kommt der größte Teil der Umsätze aus dem Mutterkonzern. Der Marktumsatz hier – geschätzt anhand früher veröffentlichter Werte auf etwa 63 Millionen – meint die Einnahmen aus Werbung und Vertriebserlösen außerhalb des Konzerns. Red Bull hat seine Konzernbeiträge erstmals seit einem Jahrzehnt gekürzt – von 540,6 auf 482,4 Millionen 2017 Gesamtumsatz bei stabilem Marktumsatz. Die vorläufige Schätzung für 2018 geht von stabilen 480 Millionen Euro Gesamtumsatz aus.

Bei Russmedia versucht der Marktumsatz deren internationale Onlineplattformen als Schätzung abzubilden – das regionale Medienhaus veröffentlicht nur Daten für Vorarlberg. Bei der VGN (früher: News-Gruppe) umfasst der Marktumsatz nicht konsolidierte Beteiligungsumsätze.


Internationale Riesen im Hintergrund

Nicht im Medienhäuserranking enthalten sind reine Vermarkter und Infrastrukturfirmen. Die RTL-Vermarkterin IP mit geschätzt etwas mehr als 100 Millionen Umsatz in Österreich hat erst 2019 mit Österreich-Inhalten begonnen. Sie gehört zu je 50 Prozent der deutschen RTL-Gruppe und der Krone.

Einige Player in Österreich gehören weit größeren Konzernen. ProSiebenSat1Puls4 etwa dem Münchner ProSiebenSat1-Konzern mit vier Milliarden Jahresumsatz.

Pay-Riese Sky wurde 2018 vom US-Konzern Comcast übernommen, der etwa mit Kabelnetzen und NBC Universal 84,3 Milliarden Euro umsetzt. Comcast ist der weltgrößte klassische Medienkonzern – nach Gesamtumsatz weit hinter Apple und Amazon und ein gutes Stück hinter AT&T und Google.

Nicht im Medienhäuserranking, auch wenn sie TV-Plattformen betreiben: die Telekomriesen A1 mit 4,47 Milliarden Umsatz, Hutchison Drei (881 Millionen) und T-Mobile/Magenta, die UPC übernahm und mit 1,06 Milliarden so groß ist wie der ORF.

TV-Plattformen und Vermarkter

Die Übersicht zu Vermarktern und Plattformen ist noch in Arbeit.

Herzlichen Dank für Hinweise und Anregungen zur Übersicht! (Harald Fidler, 11.7.2019)