Eine naturverträgliche Skitour ohne Gefahr für Wild und Wald
Uwe Grinzinger
,
In dieser Galerie: 8 Bilder
Im winterlichen Gebirge prallen viele Interessen aufeinander: Skitourengeher wollen die Natur abseits präparierter Pisten erleben. Jäger befürchten, dass dadurch das Wild beunruhigt wird. Gams und Raufußhuhn kostet die Flucht im Schnee viel mehr Energie als im Sommer. Werden sie aufgeschreckt, kann es sein, dass ihre Energiereserven nicht bis zum Frühling reichen. Forstleute sorgen sich wiederum um den Jungwald, Touristiker dagegen unterstützen vielerorts den Skitourenboom. Dieses Potpourri kann zu Konflikten führen. Vornehmlich dort, wo sich die Akteure hinter scheinbar unvereinbaren Positionen verschanzen und einander Unfreundlichkeiten ausrichten.
Man kann aber auch Lösungen suchen. Im Osttiroler Villgratental ist genau das geschehen. Akteure aller Interessengruppen haben gemeinsam Maßnahmen entwickelt, um Skitourengeher in natur- und sozialverträgliche Bahnen zu lenken. Sie setzen auf Information und Einsicht der Wintersportler: Wegweiser vor Ort zeigen den Verlauf der wild- und waldverträglichen Routen an – die Tourengeher halten sich ganz überwiegend daran. So bleibt den Wildtieren ausreichend Rückzugsraum und den Sportlern ein reiches Betätigungsfeld.
Reich gedeckt
Rund um die Orte Außer- und Innervillgraten ist der Skitourentisch für alle Leistungsstufen reich gedeckt: von kurzen Schnuppertouren bis hin zu beinahe epischen Unternehmungen. Eines der lohnendsten Ziele im Skitouren-Eldorado Villgratental ist die Pürglesgungge.
Der genau 2.500 Meter hohe Berg mit dem kauzigen Namen ist ein typischer "Mittelständler": mittlere Tourenlänge, mittlere Steilheit, mittlere Schwierigkeit. Vom Weiler Kalkstein bei Innervillgraten führt die Skitour zum Gipfel, vorbei an der archaisch-schönen Alfenalm – und über freie Hänge, die Abfahrtsvorfreude aufkommen lassen. Gar nicht mittelständisch ist hingegen das Panorama: Es reicht bis tief hinein in den Zackenwald der Dolomiten – Drei-Zinnen-Blick inklusive. (Uwe Grinzinger, 19.12.2019)
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.