Osttirol: Eine Skitour am Hohen Haus oberhalb von Innervillgraten
Das Hohe Haus, mal ganz zahm und mal recht rassig: Diese Osttiroler Skitour hat zwei Gesichter
Uwe Grinzinger
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Im Wiener Parlament geht es oft mühsam voran: zähes Ringen, Fortschritte im Zeitlupentempo. Ganz anders am Hohen Haus in Osttirol: Der gleichnamige Skitourengipfel oberhalb von Innervillgraten ist zwar fast 2.800 Meter hoch, muss aber nicht hart erkämpft werden. Er gibt sich gutmütig und zugänglich, so wie viele Gipfel ringsum – die Deferegger Alpen scheinen wie geschaffen für zwei Brettln.
Einziger Wermutstropfen am Hohen Haus: Die übliche Route durchs Einattal (auch: Ainettal, Ainathtal) zieht sich etwas. Einmal oben, können Gipfelsammler dafür ohne großen Mehraufwand gleich noch das benachbarte Hohe Kreuz (2.746 Meter) aufs Habenkonto buchen.
Gemütlich oder knackig
Für die Abfahrt bietet das Hohe Haus zwei Möglichkeiten: entweder gemütlich entlang der Aufstiegsroute durchs Einattal oder knackiger über die Nordabfahrt: Wer's gerne einsamer hat, der schwingt dort über die traumhafte Villponer Alm ins Winkeltal hinunter.
Allerdings ist die Nordvariante deutlich anspruchsvoller, was Abfahrtstechnik, Orientierungsvermögen und Lawinengefahr betrifft. Vor allem die rassige Steilflanke oberhalb der Lackenkammeralm sollte nur bei wirklich sicheren Bedingungen befahren werden. Außerdem ist der logistische Aufwand größer, schließlich gelangt man auf der Nordabfahrt nicht mehr zum Ausgangspunkt zurück. Ein zweiter Pkw, zuvor im Winkeltal abgestellt, löst dieses Problem.
Frage der Reichweite
Apropos Logistik: In Pandemiezeiten ist Innervillgraten für manche Skitourenaficionados ein schwer umsetzbares Ziel. Zumindest solange die Hotels geschlossen bleiben. Alle, die Osttirol aber in Tagestouren-Reichweite haben, sollten das heuer ausnützen. Denn die Schneelage ist außergewöhnlich gut. Und falls es sich dieses Jahr doch nicht mehr ausgeht: kein Problem! Auch das Hohe Haus in Osttirol steht noch länger. (Uwe Grinzinger, 25.2.2021)
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