Seit Wochen versuchen die Ukraine und ihre Unterstützerinnen argumentativ einem Phänomen entgegenzutreten, das vor allem im deutschsprachigen Raum vermehrt auftritt: Aufrufe, mit dem klaren Aggressor, Russlands Präsident Wladimir Putin, in sofortige Verhandlungen zu treten, um diesen schrecklichen Krieg endlich zu beenden.

Durch die diplomatische Offensive Chinas – das mittlerweile erkannt hat, wie schlecht der Krieg fürs globale Geschäft ist – erhielt die Bewegung unerwarteten Rückenwind. Und so sehen sich die selbsternannten Friedensaktivistinnen bestärkt darin, das Richtige zu tun, wenn sie von der Ukraine territoriale und andere Zugeständnisse fordern, damit Verhandlungen möglich werden – egal wie absolut falsch es sich für die Leidtragenden des Krieges aktuell anfühlt.

Kein Friedenslicht in Sicht. Putin geht es weiterhin darum, per Krieg Grenzen zu verschieben.
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Doch sie haben die Rechnung wieder einmal ohne jenen Mann gemacht, der am Dienstag via seinen Sprecher Dmitri Peskow ausrichten ließ, dass für den Kreml das Erreichen der Kriegsziele "absolute Priorität" über Verhandlungen habe.

Die Einverleibung der Oblaste Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson – keine davon ist derzeit vollständig unter russischer Kontrolle – müsse als "Realität" akzeptiert, die Entmilitarisierung der Ukraine erreicht werden; erst dann könnten Verhandlungen beginnen. Das muss bei vielen erst sickern, dass Putin gar nicht verhandeln, sondern bloß sein Land mit Waffengewalt vergrößern möchte. (Fabian Sommavilla, 1.3.2023)