Bereits seit dem 26. März existieren im zentrumsnahen Rapoldipark zwei polizeilich verordnete Schutzzonen, mit denen eine sich hauptsächlich aus jungen nordafrikanischen Flüchtlingen zusammensetzende Szene "zerschlagen" werden soll, die sich teilweise mit Drogenhandel finanziert.
Kinder- und Jugendanwältin Elisabeth Harrasser sieht in der "Vertreibungspolitik einen Ausdruck von Hilflosigkeit" und keine Lösung der Probleme. Die einheimischen Jugendlichen bräuchten Plätze, wo sie sich treffen können und bei den "gestrandeten Minderjährigen" vom Rapoldipark sieht sie die "Pflicht, ihnen Perspektiven zu bieten".
Ähnlich argumentiert auch Christof Gstrein, der seitens des Landes für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zuständig ist. Trotz der erwähnten Beispiele ist Gstrein optimistisch, dass die gesellschaftliche Bereitschaft, soziale Probleme als solche zu erkennen und entsprechend damit umzugehen, in den letzten zwei Jahren gewachsen sei.
In diesem Sinne war am Montag eine von der NGO "Fluchtpunkt" organisierte Veranstaltung unter dem Titel "Weil sie da sind ..." ein Erfolg. Der Versuch, unter Einbeziehung von Politikern, Polizisten, Sozialarbeitern, Betroffenen und Interessierten Konfliktlösungen zu diskutieren, gelang in "unaufgeregter Stimmung", erzählt Fluchtpunkt-Sprecherin Michaela Ralser.