Einsatzkräfte und ein Spürhund vor dem Flughafen in Chisinau.
Einsatzkräfte und ein Spürhund vor dem Flughafen in Chisinau.
AP/Cristian Straista

Chisinau – Auf dem Flughafen von Chisinau in der Republik Moldau hat ein bewaffneter Mann Behörden zufolge mehrere Schüsse abgefeuert. Dabei sind zwei Personen auf dem internationalen Airport der Hauptstadt getötet worden, meldete das moldauische Innenministerium. Ein Grenzpolizist und ein Angehöriger des Sicherheitsdienstes des Flughafens seien erschossen worden, bestätigte Ministerpräsident Dorin Recean auf Telegram. Eine weitere Person, ein Flugpassagier, wurde verletzt.

Mehrere Politiker in Moldau drückten über die Geschehnisse ihr Entsetzen aus und kondolierten den Angehörigen der Opfer. "Die staatlichen Institutionen sind in höchster Alarmbereitschaft, Polizei und Sicherheitsbehörden sind in der gesamten Republik Moldau mobilisiert", schrieb Staatspräsidentin Maia Sandu auf Telegram.

Der mutmaßliche Täter, ein 43-jähriger tadschikischer Staatsbürger, sei bei einem Polizeieinsatz verletzt und festgenommen worden. Er soll zuvor durch Grenzschutzbeamte an der Einreise gehindert worden sein. Nach unbestätigten Medienberichten entriss er bei der Kontrolle einem Beamten die Pistole und gab dann Schüsse ab.

Vorfall an Verkehrsknotenpunkt

Die zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine gelegene frühere Sowjetrepublik Moldau ist beliebtes Reiseziel von Russen und ein wichtiger Verkehrsknoten- und Transitpunkt. Dort landen täglich hunderte russische Staatsbürger, die meist an der Passkontrolle zur Seite genommen und noch einmal gesondert zum Grund ihrer Einreise befragt werden.

Die Lage in Moldau ist wegen russischer Versuche, dort Einfluss zu nehmen, politisch angespannt. Zudem wollen die moldauischen Sicherheitskräfte verhindern, dass verdeckt russische Kämpfer einreisen, um die Lage in dem kleinen und völlig verarmten Land zu destabilisieren. Deshalb überprüfen die Behörden besonders Russen, die in Moldau allerdings auch eine ethnische Minderheit ausmachen. In der von Moldau abtrünnigen moskautreuen Region Transnistrien hat Russland zudem Soldaten stationiert. (APA, red, 30.6.2023)