Die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea
Die entmilitarisierte Zone trennt Nord- und Südkorea.
REUTERS/KIm Hong-Ji

Seoul – Pjöngjang hat sich zum ersten Mal offiziell zum Grenzübertritt des US-Soldaten Travis King von Südkorea nach Nordkorea geäußert. Die staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas, KCNA, berichtete am Mittwoch, die nordkoreanischen Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass der US-Soldat absichtlich und illegal die Demarkationslinie überschritten habe, um in Nordkorea oder einem Drittland Zuflucht zu suchen.

"Während der Ermittlungen gestand Travis King, dass er sich entschlossen habe, in die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) zu kommen, weil er schlechte Gefühle gegen unmenschliche Behandlung und Rassendiskriminierung in der US-Army hege", berichtete KCNA. Die ungleiche amerikanische Gesellschaft habe ihn desillusioniert.

Washington weiterhin auf Rückkehr bedacht

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, erklärte das Pentagon am Dienstag, es können die Berichte über Aussagen von King in nordkoreanischen Staatsmedien nicht verifizieren. Washington sei weiterhin auf eine sichere Rückkehr von King bedacht. "Die Priorität des Ministeriums ist es, Private King nach Hause zu bringen, und wir arbeiten über alle verfügbaren Kanäle, um dieses Ergebnis zu erreichen", sagte ein Sprecher des Pentagon.

U.S. Private Travis T. King während der Tour an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea.
U.S. Private Travis T. King (schwarzes T-Shirt, schwarze Kappe) während der Tour an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea.
REUTERS/SARAH LESLIE

King hatte die Demarkationslinie zwischen Südkorea und Nordkorea im Juli bei einem privaten Besuch mit einer Tourgruppe überschritten. Nach Angaben von US-Beamten hatte er die Grenze absichtlich überquert. (APA, Reuters, red, 16.8.2023)