Soldat mit Paket auf dem Arm
Ein Armeeangehöriger verteilt vor der Präsidenschaftswahl am Sonntag Wahlzettel.
AFP/MARTIN BERNETTI

Quito – Die Gewalt vor der Präsidentschaftswahl in Ecuador reißt nicht ab. Der Bürgermeister einer Stadt im Westen Ecuadors hat nach eigenen Angaben am späten Freitagabend einen Mordanschlag überlebt. Die Angreifer hätten 30 Schüsse auf sein Fahrzeug abgefeuert, erklärte Francisco Tamariz, der Bürgermeister der Küstenstadt La Libertad, am Samstag im Onlinedienst X, der früher Twitter hieß. "Sie wollten mich töten."

Nach Tamariz' Angaben waren zwei bewaffnete Männer aus einem Polizeiauto ausstiegen und hatten das Feuer auf seinen gepanzerten Wagen eröffnet. Der Bürgermeister, seine Frau und zwei weitere Begleiter, die in dem Auto saßen, blieben unverletzt.

Präsidentschaftskandidat ermordet

Ecuador wird am Sonntag die erste Runde der Präsidentenwahl abgehalten. Überschattet wird die Wahl von der Ermordung des zentristischen Kandidaten Fernando Villavicencio. Das einst friedliche Ecuador ist zu einem Schauplatz der internationalen Drogenkriminalität geworden, die Mordrate ist höher als in Mexiko und Kolumbien.

Ein weiterer Präsidentschaftskandidat, Otto Sonnenholzner, berichtete am Samstag auf X, dass er in Guayaquil Zeuge einer Schießerei geworden sei. Die Schüsse seien in der Nähe des Cafés abgefeuert worden, in dem er mit seine Familie frühstückte.

Laut Sonnenholzner handelte es sich um eine Verfolgungsjagd der Polizei. Fünf Verdächtige seien dabei festgenommen worden. Die Polizei bestätigte die Angaben. Die Festgenommenen hätten versucht, ein Sportgeschäft auszurauben. Der ehemalige Vizepräsident Sonnenholzner ist einer von acht Kandidaten, die sich am Sonntag zur Wahl stellen. (APA, 20.8.2023)