Nicht jede Arbeitsstelle, die man im Laufe seines Lebens annimmt, ist bekanntlich der Traumjob. Während es vielleicht bei der Eltern- und Großelterngeneration eher gang und gäbe war, einen einzigen Job bis an sein Lebensende auszuüben, ist man sich heute meist der anderen, potenziell besseren Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt bewusst – und zieht häufig die Konsequenzen daraus. Umgekehrt kann auch der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin feststellen, dass jemand nicht (mehr) so ganz ins Unternehmen passt und die Arbeit nicht wie gewünscht erledigt wird, und es wird eine Kündigung ausgesprochen.

Ein Mann steht in einem Büro mit einem Karton voll Sachen vor einem leeren Schreibtisch und wendet sich zum Gehen
"Und tschüss ..."
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Vom Gehen und Gegangenwerden

Das Ende eines Jobs kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem, wer unter welchen Umständen beschließt, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Von Arbeitnehmerseite kann dieser Schritt nach reiflicher Überlegung oder auch im Zuge einer Kurzschlussreaktion erfolgen. Vielleicht sucht man ein ruhiges Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten, oder es fallen in einer stressigen Situation im Zorn Worte, die man nicht mehr zurücknehmen kann und will. Möglicherweise ist der Leidensdruck, wenn man eine Kündigung ausspricht, bereits so groß, dass man auch ohne andere Jobzusage lieber geht, anstatt in einem ungeliebten Unternehmen zu verbleiben, in dem schon viel Negatives vorgefallen ist. In anderen Fällen hat man vielleicht eine viel bessere Stelle in Aussicht, und empfindet eine gewisse Genugtuung dabei, zu kündigen und sich bald beruflich zu verbessern.

Umgekehrt kann eine von Firmenseite ausgesprochene Kündigung einen vollkommen überraschend ereilen, oder sich bereits abgezeichnet haben. Möglicherweise geht es dem Unternehmen wirtschaftlich schon eine Zeit lang schlecht, sodass bereits Stellen abgebaut werden mussten, und nun ist man selbst von Personalkürzungen betroffen. Oder es gab Konflikte oder häufige Kritik an der eigenen Arbeit, wodurch man bereits ahnte, dass der eigene Job am seidenen Faden hängen könnte. Auch fristlose Kündigungen wegen schweren Fehlverhaltens kommen gelegentlich vor. Und nicht immer können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nachvollziehen, warum es zu diesem Schritt gekommen ist, oder finden ihn gerechtfertigt.

Ist es dann so weit und die Kündigung steht im Raum, wird im nächsten Schritt meist über die Modalitäten verhandelt und eine Einseitigkeit oder auch Einvernehmlichkeit offiziell festgehalten – mit verschiedenen Konsequenzen. Wie es dann weitergeht und wie man diese Situation empfindet, kann ebenfalls höchst unterschiedlich sein. Die emotionale Bandbreite umfasst je nach Umständen der Kündigung Freude, Erleichterung und Hoffnung oder auch Wut, Traurigkeit, Fassungslosigkeit und Zukunftsängste. Um manche Arbeitsstelle tut es einem im Nachhinein leid – doch mancher ungewollte Jobverlust erweist sich im Nachhinein betrachtet auch als großer Segen.

Wie war das bei Ihnen?

Welche Kündigungen haben Sie im Laufe Ihres Berufslebens erlebt – und welche sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Wie ging es Ihnen emotional in dieser Situation? Und was würden Sie aus heutiger Sicht vielleicht anders machen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit der STANDARD-Community! (Daniela Herger, 24.8.2023)