Microsoft mistet in Windows weiter aus. Und einmal mehr fällt diesem Bestreben eine App zum Opfer, die schon lange zum Inventar des Betriebssystems gehört. Nun erwischt es "Wordpad", jene Textverarbeitungssoftware, die einst mit Windows 95 ihr Debüt gab.

Wordpad bietet grundlegende Formatierungsoptionen wie links- und rechtsbündige Textanordnung und Blocksatz. Dazu kommen fette, kursive oder schräggestellte Zeichen sowie Farben und die Möglichkeit, Bilder und verschiedene andere Objekte einzufügen. Mit diesem Umfang positionierte sich das kostenfreie Programm zwischen dem minimalistischen Editor und vollumfänglich bestückten Tools wie Word oder LibreOffice.

Entfernung per Windows-Update

In einem kommenden Windows-Update wird Wordpad aus Windows entfernt, wie Microsoft auf der Übersichtsseite für eingestellte Features des Betriebssystems bekannt gab. Die Software wird schon länger nicht mehr aktiv weiterentwickelt, heißt es weiter. Damit ist die Entfernung ein logischer Schritt. Wann genau es soweit ist, wurde aber offen gelassen.

Ein Screenshot von Microsoft Wordpad.
Microsoft Wordpad steht vor dem Aus.
DER STANDARD/Pichler/Screenshot

Wenig überraschend sind die Empfehlungen seitens des Herstellers. Wer nur grundlegende Text-Features benötigt, solle auf den Editor ausweichen, wer umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten braucht, dem empfiehlt man Word. Letzteres ist freilich nicht gratis zu haben, sondern wahlweise per Einmalkauf oder im Office 365-Abo.

Wenig Chance auf zweites Leben im Store

Wer eine neuere Windows-Installation verwendet, findet Wordpad bereits nicht mehr auf seinem System vor. Denn schon 2020 hat Microsoft die Software zu einer optionalen Komponente degradiert, die manuell nachinstalliert werden musste.

Wie Bleeping Computer hinweist, besteht eine gewisse Chance darauf, dass Wordpad im Windows Store weiter leben darf. Allerdings dürfte das nur passieren, wenn genug Nutzer ihr Interesse daran bekunden, wie es einst bei der geplanten Einstellung von Microsoft Paint der Fall war. Dass die "Lightversion" von Word ähnlichen nostalgischen Zuspruch erfahren wird, darf allerdings angezweifelt werden. (gpi, 3.9.2023)