Terroranschlag Mali
In Mali wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.
AP/Jerome Delay

Bamako – Bei zwei islamistischen Terroranschlägen in Mali sind mindestens 64 Zivilisten und Soldaten ums Leben gekommen. Die Regierung teilte in der Nacht auf Freitag mit, Terroristen hätten am Donnerstag im Nordosten des Landes ein Schiff und ein Armeelager in Bamba in der Region Gao angegriffen. Insgesamt seien mindestens 49 Zivilisten und 15 Soldaten getötet worden. 50 Islamisten kamen laut Medienberichten ums Leben gekommen. Eine dreitägige Staatstrauer wurde ausgerufen.

Die UN-Mission zur Stabilisierung Malis (Minusma), die seit 2013 im Land ist, zieht planmäßig bis Jahresende auf Aufforderung der Militärregierung ab und übergibt ihre Basen an die malischen Sicherheitskräfte. Die sich Russland immer stärker zuwendende Militärregierung hatte Mitte Juni vehement den Abzug aller rund 12.000 UN-Blauhelme bis Ende des Jahres gefordert. Deutschland hatte ein Ende der Beteiligung seiner noch etwa 1.100 Soldatinnen und Soldaten an dem Einsatz bereits vorher beschlossen.

Militärintervention von Frankreich

Die UN-Mission wurde ins Leben gerufen, nachdem islamistische Terroristen infolge des Zusammenbruchs des angrenzenden Libyen und einer Rebellion der nomadischen Tuareg 2012 den Norden des Landes überrannt hatten. Eine Militärintervention der früheren Kolonialmacht Frankreich drängte die teils mit den Terrormilizen IS und Al-Kaida verbündeten Islamisten nur vorübergehend zurück. Die Terrorgruppen breiten sich seitdem im Norden und Zentrum Malis und in seinen Nachbarstaaten aus. (APA, 8.9.2023)