Redlberger-Fritz Virologin ORF
Virologin Monika Redlberger-Fritz sprach im ORF-Interview über Grippe, Corona und RSV.
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Der Umgang mit Atemwegsviren ist höchst kompliziert – und was der oder die Einzelne konkret tun kann, um sich und andere im Herbst vor RSV, Grippe und Corona zu schützen, eine eigene Wissenschaft. Diesen Eindruck musste gewinnen, wer Sonntagabend in der ZiB 2 dem Interview mit der Virologin Monika Redlberger-Fritz lauschte.

Wer sich wann und wogegen impfen lassen sollte, warum jetzt gegen zwei neue Coronavirusvarianten ein einziger Stich reicht und weshalb plötzlich manchen Menschen auch eine Immunisierung gegen RSV empfohlen wird, wurde in einem schwer nachvollziehbaren Schnelldurchlauf besprochen. Das war weniger der befragten Expertin und der Interviewerin anzulasten, sondern den Versäumnissen von Ministerien und Behörden, auch nach der akuten Phase der Corona-Pandemie Gesundheitskompetenz zu vermitteln. Angesichts von Emotionalisierung und Missbrauch von Themen wie Impfen und Maskentragen durch die FPÖ und andere Maßnahmengegner wollte man wohl lieber nicht anstreifen.

So aber kommen Infos über den aktuellen virologischen Stand der Dinge unvermittelt. Sie verwirren mehr, als sie aufklären. Auch Appelle zum selbstverantwortlichen Maskentragen verklingen, wie ein Blick in morgendliche Öffis tagtäglich verrät. Für die kommenden Wochen hat das Gesundheitsministerium eine neue Informationskampagne zu Impfungen angekündigt. Das wird ein Bohren von sehr dicken Brettern. (Irene Brickner, 11.9.2023)