Felix Gall ist müde, will "das Jahr aber schon gescheit abschließen."
APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Mailand - Radprofi Felix Gall misst sich mit seiner AG2R-Mannschaft am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt ein letztes Mal in dieser Saison mit den großen Assen. Der Osttiroler schlüpft im "Rennen der fallenden Blätter" über 238 km von Como nach Bergamo in die Rolle als Edelhelfer. Er sei nach den Strapazen der letzten Monate nicht in der nötigen Verfassung um es mit Tadej Pogacar und Co. aufzunehmen, bekannte Gall vor dem italienischen Klassiker mit mehr als 4.000 Höhenmetern.

"Ich muss ehrlich sagen, ich bin wirklich müde. Ich habe schon gut trainiert, aber die Tour und auch die Rennen davor waren brutal anstrengend. Die Motivation ist da, und für mich als Kletterer ist das Rennen natürlich interessant, aber ich werde eher Helferaufgaben haben und das Team unterstützen. Meine eigenen Ambitionen sind nicht so groß, ich will das Jahr aber schon gescheit abschließen", sagte Gall zur APA.

Keine Pause

Ein Mitgrund für seine Erschöpfung sei, dass er sich nach der mit dem Königsetappensieg und Endrang acht sensationell verlaufenen Tour de France keine echte Auszeit genommen habe. "Der Cut hat gefehlt, ich hätte irgendwo auf Urlaub hinfliegen sollen. Es war eine neue Situation für mich, auch mit dem ganzen Drumherum. Für die Zukunft weiß ich, dass man sich mehr Raum schaffen muss, um sich wirklich zu erholen", erläuterte der 25-Jährige.

Den fälligen Urlaub will er schnellstmöglich nachholen. Davor könnte es nächste Woche in Wien aber noch einmal Grund zum Feiern geben. Gall ist bei der Wahl zu Österreichs Sportler des Jahres unter den drei Erstgereihten. "Ich lasse es auf mich zukommen. Wenn dem so ist, wäre das schon etwas Besonderes, kein Frage, damit hätte ich nie gerechnet", meinte Gall auf die mögliche Auszeichnung am Donnerstag angesprochen.

Noch offen ist seine Rennplanung für die kommende Saison, fixiert wird diese bei einem Teammeeting Anfang Dezember. Durch die Erfolge sei sein Status im Teamgefüge mittlerweile ein anderer. "Im Umgang hat sich nicht wirklich was geändert. Aber natürlich wird schon angedeutet, dass in Zukunft noch mehr auf mich aufgebaut wird und ich größere Mitsprache habe." (APA, 6.10.2023)