Präsidentenwahl in Ecuador
Stimmabgabe in einer Schule.
AFP/GALO PAGUAY

Quito – Mitten in einer schweren politischen und sozialen Krise hat in Ecuador die Wahl eines neuen Staats- und Regierungschefs begonnen. Bei der Stichwahl am Sonntag treten die Linkspolitikerin Luisa González aus dem Lager des wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidenten Rafael Correa (2007-2017) und der Bananen-Unternehmer Daniel Noboa gegeneinander an.

Ein Novum wird die Abstimmung auf jeden Fall bringen: Entweder bekommt das südamerikanische Land die erste gewählte Staatschefin oder den jüngsten Präsidenten. Mit ersten Ergebnissen wurde am Abend (Ortszeit/Montag deutscher Zeit) gerechnet.

Welle der Gewalt

Der Wahlkampf in dem einst friedlichen Land wurde von einer Welle der Gewalt überschattet. Kurz vor der ersten Wahlrunde war der Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Vor wenigen Tagen wurden sieben Verdächtige, die nach dem Anschlag festgenommen worden waren, tot im Gefängnis aufgefunden.

Ecuador ist ein Transitland für Kokain, Kartelle kämpfen um die Kontrolle der Routen für den Drogenhandel. Außerdem steckt das Land in einer politischen Krise: Die vorgezogene Präsidentenwahl wurde nötig, weil der konservative Staatschef Guillermo Lasso inmitten eines Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn wegen mutmaßlicher Unterschlagung die Nationalversammlung auflöste. (APA, 15.10.2023)