Britney Spears und Justin Timberlake besuchten die American Music Awards 2001 in Los Angeles im Partnerlook.
AP/Mark J. Terrill

Es gibt wahrscheinlich wenig, was Britney Spears nicht über sich gehört und gelesen hat. Ob knappe Bühnenoutfits, Gewichtsschwankungen oder abrasierte Haare – das Äußere des Popstars wurde über Jahre hinweg öffentlich zerlegt. Die wenigsten Kommentare waren wohlmeinend.

Ein anschauliches Beispiel dafür waren die Äußerungen des "Modekritikers" Richard Blackwell. 2005 kürte er Britney Spears zur "am schlechtesten gekleideten Frau". Eine der "Begründungen" lautete, der Popstar sehe aus wie eine "verwelkte Lolita". Dem Urteil sollte der Vollständigkeit halber hinzugefügt werden: Richard Blackwell war damals 83 alt – und Britney Spears 24. Dass sie früh mit Kritik an ihrem Auftreten konfrontiert war, erklärt die 41-Jährige jetzt auch in ihrer Autobiografie "The Woman in Me": Ihr Vater, der zwischen 2008 und 2021 ihr Vormund war, habe ihr immer wieder gesagt, sie sei zu dick und müsse etwas dagegen tun.

Wie gut, dass die Zeiten verwelkter Modekritiker vorbei sind! Wahrscheinlich mussten einige Jahre vergehen, um Britney Spears modisch schätzen zu lernen. Da wäre beispielsweise der x-fach zitierte Double-Denim-Look um die Jahrtausendwende: 2001 besuchte Britney Spears mit Boyfriend Justin Timberlake die American Music Awards. Britney kam im Patchwork-Kleid (verantwortlich waren die Kostümdesigner Kurt & Bart), Justin im Denim-Anzug (verantwortlich hier: Steven Gerstein). Nicht nur in diesem Fall heißt es: Lernen von den Jungen. Die Generation Z fühlt sich schließlich schon lange von der Mode um die Jahrtausendwende magisch angezogen.

Britney Spears 2004 an ihrem 23. Geburtstag mit Ehemann Kevin Federline in Santa Barbara.
IMAGO/ABACAPRESS

Dann wäre da der L.A.-Look, den Britney Spears in den frühen Nullerjahren gemeinsam mit Kevin Federline zelebrierte. Zur Ausstattung gehörten Marken wie Juicy Couture oder Von Dutch, Ugg-Boots, Extensions in den Haaren und, na klar, ein Schoßhund auf dem Arm. 2007, das Jahr des Comebacks mit "Blackout": Wie auf dem Titel ihres Albums trägt Britney Spears nun Hut, Pilotenbrille, Shorts und eine kleine Weste über der Bluse. Auf Instagram werden Looks aus jener Zeit bereits wieder gefeiert. Wetten, dass das demnächst auch Britney Spears widerfährt?

Britney Spears 2007 in Los Angeles.
IMAGO/Avalon.red

Heute wählt die US-Amerikanerin übrigens mal bodenlanges Leopardenmuster, ein andermal transparente Minikleider. Nun sind es nicht mehr die Paparazzi, die sie fotografieren. Dieser Berufsstand ist im Social-Media-Zeitalter von gestern. Spears inszeniert sich auf Instagram selbst – unter den meisten Beiträgen hat sie die Kommentarfunktion deaktiviert. (Anne Feldkamp, 23.10.2023)