Von zwei Spurensuchern soll heute die Rede sein. Und um es gleich vorwegzunehmen – beider Suche war von überwältigenden Erfolgen gekrönt. DDr. Johannes Huber hat sich in der "Krone bunt" in alten Schriften und moderner Wissenschaft auf die Spur der Ewigkeit gemacht und war selbst erstaunt, was er dabei alles herausfand. Nicht zu früh, der prominente Arzt und Theologe ist 77. Zweckmäßigerweise tat er das im Stift Heiligenkreuz, quasi die Bodenstation Gottes. In die Bodenstation eines anderen Gottes hat sich bekanntlich Andreas Mölzer begeben, und diese Woche war es so weit: Endlich erschien die große Afghanistan-Nummer von "Zur Zeit" samt der Begründung Warum Afghanistan?. Und weniger der Autor, umso mehr der Leser ist erstaunt, was er dabei alles herausfand.

Die Afghanistan-Nummer von Zur Zeit.
Die Afghanistan-Nummer von Zur Zeit.
omark

Die Interviewerin, die Huber in die Bodenstation Gottes gefolgt war, stellte auch gleich die Frage, die vermutlich viele "Krone"-Mitarbeiter plagt: Welche Schatten der anderen Welt können wir in unserem Alltag sehen? Die Auskunft ließ ein wenig zu wünschen übrig: "Jetzt zum Beispiel sehen Sie mich, ich sehe Sie und erlebe diesen einzigartigen Ort und unser Gespräch. Das sind die Schatten. Aber im Hintergrund bleibt auch alles in einem großen Ganzen gespeichert. Bei so viel in einem großen Ganzen gespeicherter "spukhafter Fernwirkung" hätte man sich schon auch einige Infos zu den Schatten Staberls und des alten Dichand erwartet. Aber Huber sagt dazu nur mit Blick aufs Kreuz: "Für meinen Glauben brauche ich keinen Beweis."

Michael Jeannée als metaphysischer Geburtshelfer

Als metaphysischer Geburtshelfer wurde dann Michael Jeannée herangezogen, der kürzlich ein paar Fragen aufgeworfen hat. Zum Beispiel: Gibt es ein Leben nach dem Tod – und andere Petitessen. Huber ist sehr froh, dass er solche Fragen stellt! Schließlich hat Jeannée schon Ärgeres angestellt. Der Glaube daran ist auf jeden Fall zulässig, erlaubt Huber. Nach dem Tod gibt es physikalisch eine Gütertrennung: Die Bestandteile des Körpers gehen danach als subatomarer Teil wieder zurück ins Universum, und die Information bleibt. Wie sich das auf Jeannées Kolumnen auswirken wird, bleibt auch – zunächst offen.

Neugierig, wie Journalisten nun einmal sind, will Jeannée auch noch wissen: Können wir nach dem Tod Kontakt zu unseren Liebsten aufnehmen oder umgekehrt? Da kann man mit Huber nur sagen, Probieren geht über Studieren. "Das muss naturwissenschaftlich offen bleiben." Hauptsache, der Kontakt zu den Leserinnen und Lesern bleibt erhalten.

Schlemmen

Aus Mölzers Reisebericht können hier nur Auszüge wiedergegeben werden. Etwa: Wir streifen durch eine Fülle von kleineren und größeren Geschäften, in denen alles feilgeboten wird, was der Orient so zu bieten hat. Im Restaurant Buchara biegen sich dann die Tische vor lauter Köstlichkeiten und Spezialitäten des Landes und den verschiedensten Fleischgerichten, vorwiegend vom Hammel und vom Rind. Aber Achtung! Unser schlechtes Gewissen angesichts der Ernährungslage des Landes wird dann dadurch gemildert, dass die nach wie vor ansehnlichen Reste des üppigen Mahles ordentlich in Plastikbehälter verpackt werden, um sie dann den (sic!) Wachpersonal des Restaurants auszuhändigen. Aber dass die Versorgungslage des Landes katastrophal ist, entgeht Mölzer dann doch nicht.

Angesprochen auf die Einschränkung der Frauenrechte erklären uns Vertreter der jüngeren Taliban-Generation, dass ihnen bewusst sei, dass es hier Reformen geben müsse. Aber nicht hudeln! Im Lande selbst wird das Verbot für Frauen zu studieren, nur als untergeordnetes Problem wahrgenommen. Dafür ist sozial vorgesorgt. Das betreffe nur eine hauchdünne Schicht von Frauen aus reicheren Bevölkerungsschichten, die zumeist ins Ausland gegangen seien.

Warten auf die Wahrheit

Aber nicht Bildung war der Zweck der Reise. Irgendwann muss Mölzer mit der Wahrheit heraus. Warum Afghanistan?, fragt er. Wäre es nicht interessant, zu erkunden, wie die Situation in diesem Land, aus dem etwa 40.000 höchst problematische Flüchtlinge auch nach Österreich gekommen sind, wirklich aussieht? Auch wegen der Frage, ob es nicht möglich wäre, diese afghanischen Asylanten wieder in ihre Heimat zurück zu befördern.

Da trifft es sich hervorragend, dass sich die Afghanen trotz der katastrophalen wirtschaftlichen Lage und der humanitären Katastrophe, mit der sie fertig werden müssen, ihren Stolz und – was überraschend für uns war – auch eine gewisse Heiterkeit, einen natürlichen Humor bewahrt haben. Dazu könnte der Anblick der freiheitlichen Reisegruppe beigetragen haben. (Günter Traxler, 5.11.2023)