Täglich ist zu beobachten, wie Menschen auf dem Weg zur Arbeit sind. Sei es auf den Straßen oder in den Öffis – überall tummeln sich zu den Stoßzeiten Menschen, die zur Arbeit wollen beziehungsweise am Feierabend wieder nach Hause. Wer einen kurzen Arbeitsweg hat, kann sich glücklich schätzen, spart man sich doch recht viel Lebenszeit. Aber der Großteil der erwerbstätigen Menschen muss pendeln. In Österreich sind das laut Statistik Austria immerhin 2,3 Millionen Menschen, die außerhalb ihrer Wohngemeinde arbeiten. Die durchschnittliche Kilometeranzahl und die Wegzeiten liegen hier bei 27 Kilometern beziehungsweise 27 Minuten.

Stauende Autos am Ring
Und fast überall sitzt nur eine Person drinnen. Was braucht es, damit Fahrgemeinschaften attraktiver werden?
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Allein im Auto

Der Großteil der Berufstätigen steigt ins Auto, um in die Arbeit zu kommen. Das zeigt auch eine Studie des Instituts für Verkehrssystemplanung der TU Wien aus dem Jahr 2021. Dieser zufolge nutzen 72 Prozent der Befragten ausschließlich das Auto für den Arbeitsweg, 13 Prozent pendeln mit einer Kombination aus öffentlichen und anderen Verkehrsmitteln, neun Prozent gehen zu Fuß oder fahren mit dem Fahrrad. Und nur sechs Prozent nutzen die Öffis zum Pendeln.

Das Umweltbundesamt geht von einem durchschnittlichen Besetzungsgrad von rund 1,14 Personen pro Pkw aus, wobei dieser unter der Woche besonders niedrig und am Wochenende am höchsten ist. Dieser Besetzungsgrad ist in den vergangenen Jahren auch deutlich gesunken, was so viel heißt, dass immer weniger Menschen gemeinsam ein Auto nutzen. Laut Klimaschutzministerium legen auch nur rund fünf Prozent der Pendlerinnen und Pendler ihren Arbeitsweg als Mitfahrende zurück. Das will Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) nun ändern. Erklärtes Ziel beim Mitfahren ist eine Verdreifachung der jetzigen fünf Prozent. Dazu legte Gewessler nun ein Strategiepapier vor.

Wie pendeln Sie?

Wie weit pendeln Sie, und fahren Sie dabei gemeinsam mit Kolleginnen oder Kollegen oder nehmen jemanden mit? Was könnte Sie vom Auto hin zu Öffis, Mitfahrgelegenheiten oder Sharing-Angeboten bringen? Und was sind die Gründe dafür, dass Autos nicht vermehrt gemeinsam genutzt werden? DER STANDARD plant zu diesem Thema einen weiterführenden Artikel. Wenn Sie von Ihren Pendelerfahrungen und Überlegungen berichten möchten, posten Sie diese im Forum oder schreiben Sie – gerne auch anonym – an edition.zukunft@derstandard.at. (wohl, 9.11.2023)