Die Kosten für Antigentests beim Hausarzt oder der Hausärztin werden von der Sozialversicherung übernommen, sofern der Patient oder die Patientin Symptome aufweist.
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Mit der Beendigung aller Corona-Maßnahmen im Juli ging auch das generelle Aus für kostenlose Corona-Tests einher. Die Ausgabe von Gratis-Wohnzimmertests in Apotheken lief bereits Ende Mai aus. Kostenlose Tests sind seither nur noch für Patientinnen und Patienten mit Symptomen bei niedergelassenen Ärzten möglich. Die Mediziner können ein pauschales Honorar in Höhe von 25 Euro pro Test der Sozialversicherung verrechnen. Die Kostenübernahme erfolgt dann aus dem Covid-19-Krisenbewältigungsfonds des Bundes. "Zuzahlungen der Patientinnen und Patienten sind unzulässig", heißt es im diesbezüglichen Gesetz.

Diese Regelung läuft allerdings Ende des Jahres aus. Damit wackeln auch die kostenlosen Covid-Tests für Personen mit Symptomen, wie dem STANDARD von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) bestätigt wird. Auch im Gesundheitsministerium wird auf die Befristung bis Jahresende verwiesen. Man sei aber "in aktuellen Gesprächen mit der Sozialversicherung. Wir arbeiten an einer Lösung", sagt eine Sprecherin von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) auf Anfrage des STANDARD. Ziel sei, dass die Gratistestung beim Arzt bleibt. Wann ein Ergebnis der Verhandlungen präsentiert werden kann, lasse sich nicht abschätzen.

Hohe Corona-Welle

Für Personen ohne Symptome sind Antigentests kostenpflichtig und etwa in öffentlichen Apotheken erhältlich. "Wird von einem Patienten, der keine Symptome aufweist, ein Schnelltest gewünscht, so ist dieser eine Privatleistung", heißt es von der Wiener Ärztekammer. Aktuell befindet sich Österreich in einer Corona-Welle, im Abwassermonitoring wurden zuletzt Rekordwerte registriert.

Rauch rät zur Maske in Spitälern, Arztpraxen, Heimen sowie in Öffis oder bei Menschenansammlungen. Die kostenlose Corona-Impfung sei zudem der beste Schutz vor einem schweren Verlauf. Von den angepassten mRNA-Vakzinen wurden seit Anfang September laut Dachverband der Sozialversicherungsträger 325.000 Dosen verabreicht. Ab kommender Woche ist auch der angepasste Protein-Impfstoff von Novavax in Österreich verfügbar: Dieser sei bereit zur Auslieferung an die Hausärztinnen und Hausärzte, teilte das Gesundheitsministerium mit. 175.000 Dosen des Vakzins stehen bereit.

Ärztekammer fordert mehr Grippeimpfstoff

Neben Corona ist auch Grippe ein Thema: Die Influenza-Zahlen steigen zwar, noch ist aber keine Rede von einer Grippewelle. Die Ärztekammer kritisierte am Donnerstag Versorgungslücken bei den Impfstoffen. Bei der laufenden kostengünstigen Influenza-Impfaktion seien Kontingente teils aufgebraucht, etwa der spezielle Impfstoff für Senioren ab 65 Jahren. Auch Nachbestellungen seien nicht mehr möglich, sagte Kammer-Vizepräsident Edgar Wutscher. Er forderte das Gesundheitsministerium auf, mehr Impfstoffe für die Influenza-Aktion – mit Impfungen um die Rezeptgebühr – zu besorgen. "Rund eine Million Impfdosen sind einfach zu wenig für dieses attraktive Angebot und reichen auch nicht für eine erstrebenswerte Durchimpfungsrate aus", kritisierte Wutscher. Das Ministerium entgegnete hingegen, dass erst die Hälfte der Dosen verimpft sei. Sollte die Hausärztin oder der Hausarzt selbst keine Impfdosen mehr haben, könne die E-Card auch bei einem anderen Arzt gesteckt werden, der noch Vorräte habe. (David Krutzler, 30.11.2023)