Stuhltest zur Darmkrebsvorsorge, Symbolbild
Im Rahmen des Darmkrebsvorsorge-Projekts sollen Stuhlproben Zuhause entnommen werden und dann an ein Labor verschickt werden. (Symbolbild)
imago images/Eckhard Stengel

Beim Verwaltungsgericht Wien wurde laut einem Bericht des "Kurier" eine einstweilige Verfügung gegen ein Darmkrebsvorsorge-Projekt der Stadt Wien erwirkt. Demnach wird das Früherkennungsprogramm, das ähnlich ablaufen würde wie "Alles gurgelt", vorerst ausgesetzt. Geplant war, dass Stuhlproben Zuhause entnommen werden und dann an ein Labor zur Auswertung verschickt werden. Bei einem positiven Ergebnis würde zur Abklärung eine Darmspiegelung erfolgen.

Laut der Wiener Ärztekammer ist aber die Organisation der Abklärung nicht rechtens. Demnach ist die Stadt Wien nicht berechtigt, ärztliche Leistungen, in diesem Fall Darmspiegelungen, auszuschreiben. Die Befürchtung sei, dass ein "Parallelsystem zum Kassensystem aufgebaut werden soll – und es somit für Patienten und Ärzte unübersichtlicher werde", werden Gerichtsunterlagen im "Kurier" zitiert. Kläger sind demnach ein in Wien tätiger Arzt sowie die Wiener Ärztekammer.

Auch Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp befürchte, dass bestimmte Unternehmen durch Wiens Gesundheitsstadtrat bevorzugt würden. Bei dem Unternehmen WePrevent, das sich bereits an Ärztinnen und Ärzte gewandt haben soll, bestehe der Verdacht, dass ein Unternehmer mit "besten Kontakten in das Büro von SPÖ-Stadtrat Peter Hacker zum Zug kommen soll", wird Nepp zitiert. Hackers Sprecher weist jedoch die Bevorzugung einzelner Unternehmer und maßgeschneiderter Ausschreibungen zurück. Es handle sich um ein europaweites Vergabeverfahren. (wisa, 20.1.2024)