Trockener Boden
Wenig Niederschlag führt zu trockenen Böden. Das setzt vielen Regionen im Mittelmeerraum zu.
AFP/FADEL SENNA

Paris – Die Dürre im Mittelmeerraum hat dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus zufolge über die Wintermonate angehalten, was zum Teil zu Wassereinschränkungen und Dürrenotständen geführt hat. Mehr als 45 Prozent Südeuropas hätten die ersten zehn Tage des Februars unter trockenen Böden gelitten, wie aus Daten des Europäischen Beobachtungszentrum für Dürre (EDO) hervorgeht. In 2,8 Prozent des Gebiets wurde demnach die höchste Alarmstufe erreicht.

Weniger Niederschlag als im Durchschnitt

Laut Copernicus herrscht in einem Viertel Gesamteuropas und Nordafrikas Dürre. Die Wintermonate brachten in der Region weniger Niederschlag als im Durchschnitt. Die Situation hat sich seit Ende Jänner verschlechtert, ist allerdings etwas besser als im Vorjahr, als 31,3 Prozent des Gebiets von einer Dürre betroffen waren.

Besonders schlimm ist die Situation in Süditalien, Spanien, Algerien, Tunesien und dem Norden Marokkos. Zu der Dürre kommen Temperaturen, die über dem üblichen Durchschnitt liegen. Der vergangene Jänner war laut Copernicus weltweit der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Der Präsident der spanischen Region Katalonien, Pere Aragonès, sprach von einer "Jahrhundertdürre". Der Notstand wurde ausgerufen und Wasserbeschränkungen erlassen. Die italienische Insel Sizilien erklärte Anfang Februar den Dürrenotstand. Marokko, wo die Temperaturen jüngst auf 37 Grad Celsius stiegen, erlebt sein sechstes aufeinanderfolgendes Dürrejahr.

Das EDO hat für das Frühjahr 2024 überdurchschnittliche Temperaturen für Europa und den Mittelmeerraum vorausgesagt. Einhergehend wird mit weniger Schnee in Gebirgszügen gerechnet, die für die Auffüllung der Flüsse in den kommenden Monaten verantwortlich sind. (APA, 22.2.2024)