Amsterdam – Mit Einschränkungen und Verboten kämpft Amsterdam gegen die Auswüchse des Massentourismus – nun soll ein Quiz Besuchern die neuen Benimmregeln schon vor Start der Reise näherbringen. Bei dem Fragespiel in englischer Sprache wird zunächst geklärt, weshalb es Besucher in die niederländische Hauptstadt lockt – etwa zur Hochzeitsreise, für einen Junggesellenabschied, zum Shoppen oder Partymachen. Abgefragt wird dann, wie die Touristen sich ihre Reise vorstellen.

Selfies knipsen darf man schon: Wer bei dem Fragespiel nur lang genug konsequent auf alles klickt, was sich ein bisschen verboten anhört, bekommt am Ende einen Rat:
Selfies knipsen darf man schon: Wer bei dem Fragespiel nur lang genug konsequent auf alles klickt, was sich ein bisschen verboten anhört, bekommt am Ende einen Rat: "Schade, in Anbetracht Ihrer Vorlieben bietet Amsterdam vielleicht nicht die Erfahrung, die Sie suchen. Lesen Sie den Leitfaden, um zu erfahren, warum."
EPA/ROBIN UTRECHT

Schritt für Schritt macht das Quiz "Amsterdam Rules" dem Touristen dabei klar, was verboten ist und wie er sich zu verhalten hat. Wer etwa angibt, im eigenen Auto übernachten zu wollen, bekommt gesagt, dass das verboten ist und ein Bußgeld und hohe Parkgebühren nach sich ziehen kann.

"Wollen Sie eine geführte Tour durch das Rotlichtviertel?", lautet eine andere Frage. Wer das für ein verlockendes Angebot hält und auf Ja klickt, wird enttäuscht. Solche Touren sind nicht mehr erlaubt. Wer dann angibt, bis fünf Uhr morgens Party machen zu wollen, erhält wieder eine Absage. Die Bars schließen um 2.00 Uhr. Eine organisierte Kneipentour stattdessen? Ebenfalls verboten. Sich dann halt mit einem Bier oder Joint in der Hand durch die Stadt treiben lassen – man ahnt es schon: auch das verboten.

Brave Antworten sind gut

"Welche berühmten niederländischen Produkte wollen Sie kaufen?", heißt es weiter im Quiz. Wer da statt auf Tulpen oder Honigwaffeln tatsächlich auf Kokain klickt – das hält die Amsterdamer Stadtverwaltung offenbar für eine gefragte, als für die Niederlande typisch erachtete Ware –, wird wieder belehrt. Drogen kaufen auf der Straße ist verboten, die Dealer verkaufen gepanschten Stoff, Drogen sind ungesund, und außerdem droht ein Bußgeld. Und wer bei dem Fragespiel nur lang genug konsequent auf alles klickt, was sich ein bisschen verboten anhört, bekommt am Ende einen Rat: "Schade, in Anbetracht Ihrer Vorlieben bietet Amsterdam vielleicht nicht die Erfahrung, die Sie suchen. Lesen Sie den Leitfaden, um zu erfahren, warum."

Das interaktive Quiz folgt auf eine im vergangenen Jahr gestartete Online-Kampagne, um junge Sauf- und Drogentouristen insbesondere aus Großbritannien von einem Besuch der Stadt abzuhalten. Nach dem Verhängen eines Kiffverbots im Zentrum soll demnächst auch das berühmte Rotlichtviertel aus dem Zentrum verbannt werden. Alle diese Maßnahmen haben nach Angaben der Stadt das Ziel, Amsterdam für seine Bewohner lebenswert zu halten und die negativen Folgen des Massentourismus einzudämmen. Und zur Beruhigung noch die Information: Man kann bei dem neuen Quiz auch die braven Antworten auswählen, dann landet man am Ende auf der Website Discover Amsterdam mit vielfältigen Reisetipps. (APA, dpa, 20.3.2024)