Verstappen im Gespräch mit Sainz.
Max Verstappen holt in der dritten Quali die dritte Pole Position des Jahres.
EPA/JOEL CARRETT

Max Verstappen hat sich am Samstag in der Formel 1 die Pole Position für den Großen Preis von Australien geholt. Der Niederländer steigerte sich im Qualifying auf der Strecke im Albert Park sukzessive, während die Verfolger von Ferrari nicht mit dem Tempo mitgehen konnten. Carlos Sainz, der nach einer Blinddarm-OP sein Comeback gibt, stellte seinen Boliden für das Rennen am Sonntag (5 Uhr/live auf ServusTV, Sky) auf Platz zwei (+0,270). Dritter war ursprünglich Sergio Perez im zweiten Red Bull. Weil er allerdings Haas-Pilot Nico Hülkenberg aufgehalten hatte, wurde der Mexikaner drei Ränge strafversetzt.

Charles Leclerc brach im zweiten Ferrari seine letzte schnelle Runde nach einem Fahrfehler in der drittletzten Kurve ab. Auch Sainz unterlief im letzten Sektor, wo der italienische Rennstall den gesamten Tag über Zeit auf Red Bull herausholte, ein kleiner Fehler. Der dritte Startplatz ging nachträglich an Lando Norris im McLaren, sein Stallkollege, der Melbourner Lokalmatador Oscar Piastri, belegte Rang fünf. Für den zweiten Australier im Feld lief es weniger gut: Daniel Ricciardo wird in seinem RB-Boliden nur vom 18. Startplatz aus ins Rennen gehen.

"Die haben geglaubt, die schlagen uns", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky über die Ferraris. "Dann ist die Ernüchterung umso größer." Verstappens Pole Position sei eine Folge von idealer Zusammenarbeit der Ingenieure mit Verstappen gewesen, sagte der 80-Jährige. "Das kommt ein wenig unerwartet", sagte Verstappen: "Es war bisher ein kniffliges Wochenende, Ferrari war sehr stark hier." Beide Ferraris waren in den Trainings teils schneller als Verstappen und wirkten auch in den Longruns stark.

Sainz trotz Übelkeit in erster Startreihe

Keineswegs ernüchtert war Sainz, der ablieferte: "Es waren harte Wochen, viele Tage im Krankenbett. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein und in der ersten Reihe zu stehen. Ich fühle mich noch nicht komplett wohl, habe manchmal etwas Übelkeit. Aber ich bekomme es hin und kann ohne Schmerzen fahren."

Lewis Hamilton klagte seit den Trainings am Freitag über Probleme mit der Balance seines Boliden, mit seinem Mercedes kam er nicht über Platz elf hinaus. Yuki Tsunoda nützt dessen Schwäche und schob sich in den letzten Abschnitt des Qualifyings, dort fuhr er zu Platz acht. Indessen kündigte Hamiltons Teamchef Toto Wolff an, das Werben um Weltmeister Verstappen nicht aufgeben zu wollen. Der Niederländer sei "immer ein Thema und wird immer ein Thema bleiben", sagte Wolff am Sky-Mikrofon. Wolff sucht weiterhin einen Nachfolger für Hamilton, der in der kommenden Saison für Ferrari an den Start gehen wird.

Im Qualifying war nur ein Williams vertreten, nachdem ein Chassis am Freitag von Alexander Albon im ersten Training irreparabel beschädigt worden war. Teamkollege Logan Sargeant musste Albon sein Auto überlassen, der Thailänder wird am Sonntag vom zwölftem Platz starten.

Verstappen gewann die ersten beiden Saisonrennen in Bahrain und Saudi-Arabien vor Perez. Er triumphierte bei 19 der letzten 20 Grands Prix. Gewinnt er auch in Melbourne, stellt er mit zehn Siegen nacheinander seinen eigenen Formel-1-Rekord aus dem vergangenen Jahr ein. (luza, 23.3.2024)

Großer Preis von Australien, 3. von 24 Läufen zur Formel-1-WM 2024, Startaufstellung:

1. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull
2. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari

3. Lando Norris (Großbritannien) McLaren-Mercedes
4. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari

5. Oscar Piastri (Australien) McLaren-Mercedes
6. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull

7. George Russell (Großbritannien) Mercedes
8. Yuki Tsunoda (Japan) Racing Bulls-Red Bull

9. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin-Mercedes
10. Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin-Mercedes

11. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes
12. Alexander Albon (Thailand) Williams-Mercedes

13. Valtteri Bottas (Finnland) Sauber-Ferrari
14. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas-Ferrari

15. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine-Renault
16. Nico Hülkenberg (Deutschland) Haas-Ferrari

17. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine-Renault
18. Daniel Ricciardo (Australien) Racing Bulls-Red Bull

19. Zhou Guanyu (China) Sauber-Ferrari