Außenaufnahme der FH Joanneum in Graz
Außenaufnahme der FH Joanneum in Graz.
APA/HANS KLAUS TECHT

Wien – Die Fachhochschulen (FH) erhalten anlässlich ihres 30-Jahr-Jubiläums im Studienjahr 2025/26 neben den bereits feststehenden 350 zusätzlichen Anfängerstudienplätzen weitere 350 Plätze. Damit wird der Sektor insgesamt um 700 Anfängerplätze ausgebaut, teilte das Bildungsministerium den FH in einem Schreiben mit. In beiden Ausschreibungslinien werden jeweils zur Hälfte Bachelor- und Masterstudiengänge gefördert.

"Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des österreichischen Fachhochschulsektors ist es mir gelungen, zusätzliche Budgetmittel für die weitere Entwicklung zur Verfügung zu stellen", so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in einem Schreiben an die Präsidentin der Fachhochschulkonferenz, Ulrike Prommer. Damit könne man nun "einen doppelten Ausbauschritt im Umfang von 700 zusätzlichen Anfängerinnen- und Anfängerstudienplätzen" setzen.

Laut FH-Entwicklungsplan entstehen von 2023/24 bis 2025/26 jährlich jeweils 350 zusätzliche Anfängerstudienplätze mit Fokus auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie "Herausforderungen der digitalen und ökologischen Transformation". Gefördert werden auch Studiengänge in "Schnittstellenbereichen" (z. B. Wirtschaft/Technik, Medien/Technik).

Neben rein technischen Vorhaben sind damit auch solche umfasst, die "zusätzlich zur Vermittlung eines technologischen Verständnisses den Fokus auf die betrieblichen (organisationalen) Anforderungen der durch die digitale und ökologische Transformation bedingten Umstellungen von Produkten, Produktionsprozessen, Dienstleistungen oder Geschäftsmodellen legen", heißt es in dem Schreiben. Voraussetzung für die Förderung ist ein Technikanteil von mindestens 25 Prozent im Studium.

Weitere Plätze für Bereiche mit Mangel an Fachkräften

Zusätzlich zu diesem bereits bekannten Ausbauschritt gibt es aber für 2025/26 noch einmal 350 zusätzliche Anfängerplätze. Die Ausschreibung für diese ist aber thematisch offen. Gefördert werden "Studienangebote, die Qualifikationen für bestehende oder neu entstehende Berufsfelder vermitteln, in Fachbereichen, in welchen nachweislich ein akuter Mangel an akademisch ausgebildeten Fachkräften besteht". Damit können theoretisch alle Sektoren gefördert werden, die vom Bund finanziert werden, also von der sozialen Arbeit über Wirtschaft und Tourismus bis zur Technik – ausgenommen sind die Gesundheitsberufe (diese FH-Studienplätze werden von den Ländern finanziert, Anm.).

Die Bewerbungsfrist für die Hochschulen läuft bis Ende April. Bis Anfang Juli erfolgt dann die Vergabe der Plätze.

FH werden anders als die Universitäten vom Bund durch Förderungen pro besetztem Studienplatz finanziert. Dabei steigen die Fördersätze vor allem mit dem Technikanteil des Studiums. Für einen Studienplatz mit dem höchsten Technikanteil gibt es jährlich rund 11.800 Euro, die geringste Förderhöhe beträgt rund 9.300 Euro. (APA, 27.3.2024)