Wer einmal mit der Air Force One gereist ist, will sich offenbar auch ein kleines Souvenir mitnehmen. Damit soll es nun vorbei sein. Schließlich ist das Interieur Staatseigentum.
Wer einmal mit der Air Force One gereist ist, will sich offenbar auch ein kleines Souvenir mitnehmen. Damit soll es nun vorbei sein. Schließlich ist das Interieur Staatseigentum.
AFP/MANDEL NGAN

Die Air Force One ist wohl die berühmteste Boeing 747 der Welt. Mit ihr sind vor allem US-Präsidenten unterwegs, oft in Begleitung von Diplomaten oder Vertreterinnen der Presse. Nun meldet das Politportal "Politico", dass die Air Force One ein Diebstahlproblem hat. Schon seit Jahren verschwinden Gegenstände nach Flügen, heißt es.

Geschirr, Decken, Gläser, aber auch Servietten, Kissenbezüge, Teller mit Goldrand – alles, was mit dem offiziellen Emblem des Potus (President of the United States) versehen ist, lassen die Langfinger mitgehen. Das wurde kürzlich bei der Inventur nach einer Reise vom Sicherheitsdienst festgestellt. Die Täter sind offenbar Mitglieder des Pressekorps, also mitreisende Journalistinnen und Journalisten, berichtet "Politico".

"Jeder macht das"

Was wiederum die Vereinigung der Korrespondenten des Weißen Hauses dazu bewog, ihre Mitglieder zu warnen. Die Mitnahme von Gegenständen aus dem Flugzeug sei streng untersagt. Außerdem bemängelt der Verband, dass ein solches Verhalten ein schlechtes Licht auf den Press Pool, die Gruppe von Journalistinnen und Journalisten, die mit dem Präsidenten reisen, wirft, was aufhören müsse.

US-Präsident Joe Biden beim Verlassen der Air Force One. Vor allem auf Gegenstände mit dem Emblem des Potus haben es die Langfinger abgesehen.
US-Präsident Joe Biden beim Verlassen der Air Force One. Vor allem auf Gegenstände mit dem Emblem des Potus haben es die Langfinger abgesehen.
AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Laut dem Portal stehlen die Medienvertreterinnen und -vertreter an Bord schon lange. "Auf meinem ersten Flug sagte die Person neben mir: 'Sie sollten dieses Glas mitnehmen'", gab ein Journalist zu Protokoll. "Die Person sagte: 'Jeder macht das.'" Laut dem Bericht sind es aber nicht nur Journalistinnen und Journalisten, sondern auch Politikerinnen und Politiker, die manchmal etwas mitgehen lassen.

So habe es einen Senator gegeben, der, wie ein Mitarbeiter dem Portal erzählte, alles mitnahm, was nicht festgeschraubt war. Nach der letzten Reise sandte das Weiße Haus eine Nachricht an die Pressevertreterinnen und -vertreter, die mitgereist waren, und fragte, ob jemand aus Versehen Gegenstände eingesteckt habe. Dazu gab es laut "Politico" tatsächlich eine Rückmeldung. Ein Polsterbezug sei dann "diskret" retourniert worden. (red, 3.4.2024)