"The Blair Witch Project" war 1999 der erste Found-Footage-Film.
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Mit improvisierten Dialogen und wackeligen Handkameras schrieb The Blair Witch Project 1999 Filmgeschichte. Mit seiner amateurhaften Machart und dem selbst in die Welt gesetzten Gerücht, dass es sich dabei um eine wahre Geschichte handle, war der Horrorfilm stilprägend für das Genre der Pseudodokumentation. Das spiegelte sich auch an der Kinokasse wider: Der Film spielte bei einem Budget von weniger als einer Million US-Dollar weltweit fast 250 Millionen US-Dollar ein – damit ist er im Verhältnis zu seinem Budget einer der profitabelsten Filme überhaupt.

Innovatives Marketing

Das Marketing war damals innovativ: Die drei Hauptdarsteller Joshua Leonard, Michael C. Williams und Heather Donahue wurden im Vorhinein als vermisst gemeldet. Als der Film veröffentlicht wurde, verkaufte man die Aufnahmen als echtes, gefundenes Filmmaterial – das markierte den Beginn des Found-Footage-Genres. In dem Film stapfen die drei jungen Menschen durch den Wald, um der Legende einer Hexe auf den Grund zu gehen, und finden vermeintlich Schreckliches.

Die beiden Produktionsfirmen Lionsgate und Blumhouse haben jetzt in Zusammenarbeit ein Remake des Originals angekündigt. Die drei Darsteller des Originals freut das weniger. Joshua Leonard schrieb auf Facebook, was er und seine Co-Darsteller Michael C. Williams und Heather Donahue jetzt fordern: eine rückwirkende und zukünftige Vergütung, Beratungsfunktion bei weiteren Blair Witch-Projekten und die Einführung eines Stipendiums in Höhe von 60.000 US-Dollar, das Nachwuchshorrorfilmemachern ausbezahlt werden soll.

In einem Instagram-Post stellt Leonard jetzt klar, dass er und seine beiden Mitstreiter damals jeweils nur 300.000 US-Dollar erhalten und nach dem Verkauf der Rechte an die Firma Artisan Entertainment nie wieder einen Cent gesehen hätten. Dass noch immer mit ihren Gesichtern geworben wird, halten die Schauspieler für einen Höhepunkt von "25 Jahren Respektlosigkeit". Die Produktionsstudios sind indes in Gesprächen, auch die Filme Saw und The Descent neu zu verfilmen. (red, 24.3.2024)