Rudolf Welser im Gespräch.
Welser verfasste mit dem "KW" das Standardlehrbuch für Zivilrecht und prägte Generationen österreichischer Juristinnen und Juristen.
Guenther PEROUTKA / WirtschaftsB

Für die Rechtsbranche war er so etwas wie der Altmeister des Zivilrechts, für Wegbegleiter ein geschätzter Kollege, ausgezeichneter Lehrer und eine humorvolle Persönlichkeit. Am 5. Mai ist der bekannte österreichische Rechtswissenschafter Rudolf Welser im Alter von 84 Jahren verstorben.

Welser wurde 1939 in Ybbsitz geboren und studierte Rechtswissenschaften in Wien. Von 1971 bis 2007 war er Vorstand des Instituts für Zivilrecht und von 1981 bis 1983 Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien ("Juridicum"). Nach seiner Emeritierung blieb er weiter wissenschaftlich tätig und leitete die Forschungsstelle für Europäische Rechtsentwicklung und Privatsrechtsform.

Welser verfasste gemeinsam mit Helmut Koziol den "Grundriss des Bürgerlichen Rechts" ("KW"), ein Lehrbuch und Standardwerk des österreichischen Zivilrechts. Er prägte damit nicht nur Generationen Jus-Studierender, sondern auch die Zivilrechtspraxis wie kaum ein anderer. Neben Fachliteratur publizierte Welser humorvolle Werke wie die Urteilssammlung "Recht lustig" und das Kinderbuch "Mama, Papa, was ist Recht?".

Rudolf Welser hinterlässt seine Ehefrau, Rechtsanwältin und Honorarprofessorin Irene Welser, und eine Tochter. (Jakob Pflügl, 6.5.2024)