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REUTERS/Pascal Lauener

Herzlich willkommen im Jahr 2009. Mancher hat mit einem Beruf schon genug, andere haben zwei oder gar mehrere. Von Herrn Pammesberger, dem spitzfedrigen Karikaturisten des Kurier, habe ich unlängst erfahren, dass er in Wahrheit nicht nur Karikaturist sei, sondern mehr noch, nämlich Karikajurist. Damit ist gemeint, dass Pammesberger, ehe er hauptberuflich zu zeichnen begann, sein Geld als Rechtanwaltsanwärter verdiente, somit also in seinem Leben eine professionelle Doppelexistenz führte und als Karikaturist und Jurist gleichermaßen tätig war.

Theoretisch interessierten Leser sei freundlich mitgeteilt, dass es sich beim Karikajuristen um ein so genanntes Kofferwort (oder Portmanteau-Wort) handelt, ein Gebilde, das gleich mehrere Wörter in sich vereint. Die Wikipedia nennt als Beispiele etwa den Teuro (aus "teuer" und "Euro") oder die Demokratur (aus "Demokratie" und "Diktatur".) In der liberalen Sphäre der Wortneubildung ist es selbstverständlich jedermann unbenommen, weitere nützliche Kofferwörter zu packen.

Wenn wir an andere Mehrfachberufstätige als den Karikajuristen denken, könnte man etwa einen Juwelier, der nebenberuflich als Putzmann arbeitet, einen Putzwelier nennen, während für eine Ministerin, die sich ein Zubrot als Animierdame verdient, die Bezeichnung Aniministerin zutreffend wäre. Staatsanwälte, die als Rausschmeißer pfuschen, sind entweder Rausanwälte oder Staatsschmeißer usw. usf.

Womöglich haben ja auch die p.t. Leser den einen oder anderen Doppelarbeiter in ihrem Bekanntenkreis und können uns elegante Portmanteau-Wörter zu dessen Kennzeichnung verraten.