In einer Bäckerei sah ich unlängst eine kleine Stellage mit "handgeschöpfter" Schokolade. Darunter kann ich mir, weil der Schokoladenmacherkunst unkundig, nur wenig vorstellen (wie schöpft man Schokolade mit der Hand?), aber das Wort "handgeschöpft" wirkt auf jeden Fall Vertrauen erweckend, edel und gut. Das hat natürlich mit dem Renommee der Hand zu tun, die in der Hierarchie der Körperteile permanent einen der ersten Ränge einnimmt und den Popo oder die Kniekehle mühelos deklassiert. Daher kann man mit Handgeschöpftem, Handverlesenem, Handbemaltem und sonstigen Produkten, an die - angeblich oder tatsächlich - Hand angelegt wurde, immer einen Sympathiebonus einheimsen. Ich wette jedenfalls glatt zehn Euro drauf, dass sich eine handgeschöpfte Schokolade besser verkauft als eine fuß- oder achselgeschöpfte.